News 30. 11. 2007

Reaktionen auf  "Spe salvi"

 

Kardinal Cottier: Eine Einladung zum Nachdenken

Vorgestellt wurde die neue Enzyklika am Freitag von den Kardinälen Georges Cottier und Albert Vanhoye. Für Cottier handelt es sich bei der Enzyklika um eine “tiefschürfende Meditation” und um eine "Einladung, über die spirituelle Lage unserer Zeit nachzudenken und einige große Zeugen der Moderne und des Gewissens über die Krise unserer Zeit zu befragen".

Kardinal Lehmann: Enzyklika zielt auf "große Ermutigung"

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, würdigte die neue als "großes und eindrucksvolles Dokument des katholischen und weithin auch des christlichen Verständnisses über die Hoffnung". Der Text ziele "auf eine große Ermutigung", erklärte Lehmann am Freitag in Bonn. Im Kern spreche der Papst viele Bedenken und Ängste der heutigen Menschen an. Viele Erkenntnisse aus der Diagnose der Gegenwart, den theologischen Disziplinen, philosophischen Überlegungen und verschiedenen Zeugnissen aus Geschichte und Gegenwart seien in die Enzyklika eingegangen.

Bischof Koch: Christentum als "positive Option"

Für den Vorsitzenden der Schweizer Bischofskonferenz, Diözesanbischof Kurt Koch, ist die Enzyklika von der Grundüberzeugung getragen, dass das Christentum keine "Ansammlung von Verboten" darstellt, sondern eine "positive Option" ist. Mit seinem neuen Lehrschreiben erinnere der Papst nicht nur an die grundlegend auf die Hoffnung bezogene Dimension des christlichen Glaubens, sondern er lege wie schon in seiner ersten Enzyklika über die Liebe erneut beispielhaft dar, wie in der heutigen "pluralistischen und relativistischen Welt" der Glaube verkündet werden kann. Seine Verkündigung konzentriere sich nämlich nicht auf Gebote und Verbote, sondern auf die "Schönheit des christlichen Glaubens", so der Basler Bischof.

Kapellari: Papst spricht vom "Quellgrund jeder echten Reform"

Der Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari würdigte die neuen Enzyklika als einen Text gewürdigt, der "jenseits vordergründiger und sich rasch ändernder Aktualität" über "die göttliche und menschliche Tugend der Hoffnung" spricht. Liebe und Hoffnung, denen der Papst sein bisher zwei Lehrschreiben widmet, seien "Quellgrund für die Kraft zu jeder wirklich echten Reform und daher durch keine Modernität überholbar", hob Kapellari in einer ersten Stellungnahme gegenüber "Kathpress" hervor.

"Wir sind Kirche": Welche konkreten Hoffnungen?

Die reformorientierte katholische Kirchenbewegung Wir sind Kirche wertete die Enzyklika als "eindrucksvolles und eingängiges Dokument". Benedikt XVI. müsse sich aber fragen lassen, "welche konkreten Hoffnungen diese Enzyklika für das Leben der Gläubigen in der römisch-katholischen Kirche bringen wird". Seine Aussage, Strukturen seien wichtig und notwendig, dürften aber die Freiheit des Menschen nicht außer Kraft setzen, könne nicht nur für politische Systeme gelten. Die "Liste der Maßregelungen und Einschüchterungen unter Joseph Ratzinger als langjährigem Präfekten der Glaubenskongregation ist - leider - lang", kritisierte die Organisation.

 

 

Link:

- Die Enzyklika "Spe salvi" zum Nachlesen (Radio Vatikan"

 

 

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