News 26. 06. 2009

Piusbruderschaft rechnet mit 2000 Besuchern bei Priesterweihe

Ungeachtet der anhaltenden Kritik der deutschen Bischöfe und des Vatikan will die traditionalistische Piusbruderschaft am morgigen Samstag in Zaitzkofen (Bundesland Bayern) drei Priester und drei Diakone weihen. Zu der Weihe erwartet die Priesterbruderschaft 1500 bis 2000 Besucher.

Der Gottesdienst wird von Bischof Alfonso de Galarreta zelebriert, auch der Generalobere der Piusbrüder, Bischof Bernard Fellay, wird in Zaitzkofen erwartet. In den vergangenen Wochen hatte die Bruderschaft schon mehrfach die Amtskirche in der Bundesrepublik provoziert. So wurde vor drei Wochen in Fulda eine Kapelle geweiht. Zudem wurden am vergangenen Wochenende in den USA 13 Männer zu Priestern geweiht, im Mai hatte Fellay bereits in Frankreich eine Priesterweihe vorgenommen.

Zollitsch: "Affront gegen die Einheit der Kirche"

Papst Benedikt XVI. hatte zum Jahresanfang die Exkommunikation von vier Bischöfen der Piusbruderschaft zurückgenommen. Allerdings hatte der Vatikan später ausdrücklich darauf hingewiesen, Priesterweihen der Piusbrüder seien aus Sicht der katholischen Kirche "nach wie vor" unerlaubt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, hat die Weihen deshalb als "Affront gegen die Einheit der Kirche" bezeichnet.

Bruderschaft argumentiert mit "Notstand" in der Kirche

Die Bruderschaft hat zwar eingeräumt, dass die Priesterweihen kirchenrechtlich nicht zulässig sein. Dennoch wollen die Pius-Brüder daran festhalten. Der Leiter des Priesterseminars in Zaitzkofen, Pater Stefan Frey, machte in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk einen "Notstand" geltend. Er verwies auf den Priestermangel in der Kirche. "Diese neugeweihten Priester anerkennen ganz selbstverständlich wie auch alle anderen Mitglieder der Priesterbruderschaft das Amt des Papstes", betonte Frey nach Angaben des Senders.

 

 

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