News 12. 05. 2010 |
Burgenlands Bischof Iby stellt Zölibat infrageDer burgenländischen Bischof Paul Iby stellt den Pflichtzölibat infrage. In der Tageszeitung "Die Presse" sagte Iby, er würde es sehr begrüßen, wenn man die Priesterweihe verheirateter Männer zulassen würde."Es wäre für die Weltpriester sicher eine Erleichterung, wenn der Pflichtzölibat aufgehoben würde", erklärte der burgenländische Bischof Paul Iby in der „Presse“ auf die Frage, ob der Pflichtzölibat heute noch vermittelbar sei. Iby verwies auf die zahlreichen verheirateten Diakone: "Wenn man die zu Priestern weihen könnte, würden wir uns angesichts des Priestermangels viel leichter in der Seelsorge tun. Es sollte jedem Priester anheimgestellt werden, ob er freiwillig zölibatär lebt oder mit einer Familie." FrauenordinationZum Thema der Priesterweihe für Frauen erklärte Iby, dies sei zwar "in unserer Kirche" jetzt kein Thema. "Mittelfristig müsste das aber überlegt werden." Rücktritt angenommenIby hatte im Jänner dieses Jahres anlässlich seines 75. Geburtstags sein Rücktrittsgesuch in Rom eingereicht. Dieses wurde von Papst Benedikt XVI. "nunc pro tunc" ("jetzt für später", Anm.) angenommen. Der Rücktritt des burgenländischen Oberhirten werde zu einem noch offenen Zeitpunkt wirksam. Graz: Diözesanes GesprächDer steirische Diözesanbischof Egon Kapellari will die Aussagen seines Eisenstädter Bischofskollegen Paul Iby zwar nicht kommentieren, sein Sprecher Georg Plank weist aber auf die aktuelle Ankündigung eines offenen diözesanen Gespräches hin: "Dem Bischof ist es wichtig, dass alle Themen auf den Tisch kommen und gut behandelt werden". Dieser Gesprächsprozess müsse strukturiert erfolgen, je nachdem ob im eigenen Bereich Spielräume bestünden oder ein Thema auf österreichischer oder der Ebene der Weltkirche angesiedelt sei. Kreativer WettbewerbKapellari meint in einem am kommenden Sonntag aufgelegten "Sonntagsblatt" veröffentlichten Interview, man brauche einen "Wettbewerb der kreativen Anstrengungen, um die sakramentale und missionarische Dimension der Kirche wieder allgemeiner verstehbar zu machen." Eine bunte Gruppe von zwölf Personen, Priester, Laien unterschied-lichen Alters soll als "Zentralgestirn" Projekte übernehmen und Maßnahmen vorschlagen, die auch bald verwirklicht werden könnten. Ein Thema dabei könnte die Übertragung der vollen Verantwortung bei Verwaltung und wirtschaftlicher Führung in den Pfarrer an Laien sein, so Kapellari. Keine SonderwegeVor der Ankündigung des "offenen diözesanen Gesprächs über bedrängende Probleme" für den Herbst hatte der Bischof steirische "Sonderwege bei der Kirchenreform" und konkret die Forderung nach einer Diözesansynode abgelehnt. Er habe "einige verbindliche Grenzen eingemahnt, die uns vor schweren Gleichgewichtsstörungen bewahren können", gleichzeitig aber auch gesagt, dass sich die Kirche weiterbewegen muss und dies auch tun werde.
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