Rom: Internationale Konferenz zum Thema Missbrauch
Ab Montag diskutieren rund 200 Würdenträger und Experten der katholischen Kirche aus aller Welt in Rom Maßnahmen zur Verhinderung sexuellen Missbrauchs Minderjähriger. Im Verlauf des Kongresses an der Päpstlichen Universität Gregoriana will auch Papst Benedikt XVI. ein Grußwort an die Teilnehmer richten.
Die bereits seit zwei Jahren geplante Konferenz an der von Jesuiten geführten Universität Gregoriana wird mit einer Ansprache der Irin Marie Collins, selbst ein Missbrauchsopfer, eröffnet. Das Treffen, das vom 6. bis 9. Februar hinter verschlossenen Türen stattfindet, steht unter dem Titel "Auf dem Weg zur Heilung und Erneuerung". Themen sind unter anderem "Internet und Pornografie", der Umgang mit den Tätern, aber auch Erörterungen zum "Kinderschutz in Afrika und in Asien".
Maßnahmen zur Vorbeugung von Missbrauch
Ziel der Tagung sei es, "mehr Aufmerksamkeit für das Thema in der weltweiten Kirche zu schaffen", erläuterte Hans Zollner, Psychologie-Professor an der Gregoriana und Mitorganisator der Konferenz. Man wolle so "den Opfern eine Stimme geben" und deutlich machen, "dass man nicht einfach abwarten darf, wenn es um eine Vorbeugung sexuellen Missbrauchs geht". Die Konferenz wolle deshalb vor allem den Erfahrungsaustausch über geeignete Maßnahmen zu Vorbeugung von sexuellem Missbrauch fördern.
Bischof Küng österreichischer Vertreter
Die Resonanz auf die Tagung ist außergewöhnlich: Nahezu alle nationalen Bischofskonferenzen entsenden einen bischöflichen Vertreter zu der Tagung, zumeist den jeweiligen Missbrauchsbeauftragten. Hinzu kommen Obere katholischer Orden sowie Fachleute, etwa Psychologen und Kirchenrechtler. Aus Deutschland wird der Missbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, sowie der Münchner Kardinal Reinhard Marx erwartet. Aus Österreich reist der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng an.
Liturgische Geste der Versöhnung
Im Rahmen der Konferenz ist auch eine besondere liturgische Versöhnungsgeste vorgesehen: Am Dienstagabend, 7. Februar, wird der kanadische Kurienkardinal Marc Ouellet als Präfekt der Bischofskongregation eine Vigilfeier mit Versöhnungsbitte in der römischen Kirche San Ignazio leiten. Das Besondere: Je Sieben Missbrauchsopfer und -täter werden an dem Gottesdienst teilnehmen. Die Täter sollen dabei für ihre Taten um Vergebung bitten.
(APA/AFP/KAP)
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