News 28. 03. 2012

Papst fordert mehr Freiheit für Kirche auf Kuba

Bei einem persönlichen Treffen mit Kubas Präsident Raul Castro hat der Papst am Dienstag indes größere Freiheiten für die katholische Kirche in Kuba gefordert. Der Papst habe die Erwartungen der Kirche und ihren Wunsch nach einem größeren gesellschaftlichen Engagement geäußert, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi vor Journalisten in Havanna.

Das Treffen im Palast der Revolution beschrieb Lombardi als sehr herzlich. Mit gut 40 Minuten habe die Unterredung ungewöhnliche lang gedauert. Ein weiteres Thema neben der Situation der katholischen Kirche auf der Insel war laut Lombardi die Lage der kubanischen Bevölkerung. Es sei jedoch nicht um humanitäre Interventionen der Kirche zugunsten politischer Gefangener gegangen. Diesen Gegenstand hätten die Delegationen behandelt, die sich parallel trafen. Weitere Einzelheiten wollte Lombardi nicht nennen. Er hob hervor, der Papst besuche Kuba in erster Linie mit einem seelsorgerischen Anliegen.

Bitte um Karfreitag als Feiertag

Benedikt XVI. habe Castro um die Wiedereinführung des Karfreitags als gesetzlichen Feiertag gebeten, sagte der Vatikansprecher weiter. Bis jetzt gebe es aber noch keine Antwort des Präsidenten. Johannes Paul II. hatte Rauls Vorgänger und Bruder Fidel Castro während seines Besuchs auf der Karibikinsel im Jahr 1998 um die Wiedereinführung des Weihnachtsfeiertages gebeten und damit Erfolg gehabt.

Fidel bittet um Audienz

Fidel Castro will Papst Benedikt XVI. doch noch persönlich treffen: „Gerne werde ich Seine Exzellenz Papst Benedikt XVI. begrüßen“, teilte der frühere Maximo Lider auf dem kubanischen Internetportal „Cubadebate“ mit. Der 85-jährige Revolutionsführer schrieb zu seinem geplanten Treffen mit Benedikt XVI., er habe sich „entschlossen, eine Minute seiner kostbaren Zeit zu beanspruchen“. Bei dem bisher einzigen Papstbesuch in Kuba 1998 hatte sich der damalige Präsident Fidel Castro 50 Minuten lang unter vier Augen mit Johannes Paul II. unterhalten. Dank der guten Spanischkenntnisse des Papstes benötigten die beiden keinen Dolmetscher. Inhalte der Unterredung wurden nicht bekannt. Johannes Paul II. traf damals auch mit vier von Castros Geschwistern zusammen, darunter der heutige Präsident Raul.

(religion.ORF.at /dpa/KAP/APA)

 

 

 

 

 

 

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28. 03. 2012

Erzbischof: Johannes XXIII. exkommunizierte Castro nicht

Fidel Castro ist nach Worten des langjährigen Sekretärs von Papst Johannes XXIII. (1958-1963), Erzbischof Loris Capovilla, von diesem nicht exkommuniziert worden. „Das Wort Exkommunikation hat es im Vokabular des Johannes-Papstes nicht gegeben“, sagte Capovilla der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Mittwoch).

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