News 20. 04. 2012

Kurienkardinal Koch spricht in Wien über Zukunft der Ökumene

Die Zukunft der Ökumene steht im Mittelpunkt eines Wien-Besuchs von Kardinal Kurt Koch, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, am 23. und 24. April. Die Katholisch-Theologische Fakultät der Uni Wien und die Stiftung Pro Oriente haben den Kardinal aus Anlass des bevorstehenden 50-Jahr-Jubiläums der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils eingeladen. Geplant sind ein Festvortrag zum Thema „Ökumene im Wandel“ am kommenden Montag an der Wiener Universität und eine Pressekonferenz tags darauf.

Der aus der Schweiz stammende vatikanische „Ökumeneminister“ nimmt am Montag, 23. April, um 15.00 Uhr am Ökumene-Symposion „Erinnerung an die Zukunft“ teil, das im Hörsaal 47 der Universität Wien stattfindet und dem Ökumenismus-Dekret des Konzils gewidmet ist. Dabei wird der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker zum Thema „Öffnung und Grenzen. Das Ökumenismus-Dekret aus evangelischer Sicht“ sprechen. Der rumänisch-orthodoxe Theologe Ioan Moga behandelt unter dem Titel „Verhaltene Öffnung, verhaltene Freude?“ die Aufnahme des Ökumenismus-Dekrets bei den Orthodoxen. Der katholische Theologe Rudolf Prokschi analysiert das Verhältnis der katholischen Kirche zur Orthodoxie („Schwesterkirchen - ja, aber ...“).

Zukunftspotenzial des Ökumenismus-Dekrets

Um 18.00 Uhr folgt der Festvortrag Kardinal Kochs im Großen Festsaal der Universität. Sein Thema: „Ökumene im Wandel. Das Zukunftspotenzial des Ökumenismus-Dekrets“. Dieses nach seinen Anfangsworten „Unitatis redintegratio“ genannte Dokument gilt als eines der wichtigsten Dokumente des Konzils, es gab der ökumenischen Bewegung wertvolle Impulse. Das Dekret wurde in der dritten Sitzungsperiode des Konzils am 21. November 1964 mit 2.137 zu elf Stimmen beschlossen und von Papst Paul VI. feierlich promulgiert.

Treffen mit Schönborn, Kardamakis und Dura

Am Dienstag, 24. April, wird Kardinal Koch um 11.00 Uhr bei einer Pressekonferenz im „Club Stephansplatz 4“ (1010 Wien, Stephansplatz 4) über neue Entwicklungen im Bereich des Dialogs der getrennten Kirchen berichten. Im Rahmen seines Wien-Besuchs trifft Kardinal Koch auch mit Kardinal Christoph Schönborn, dem Wiener griechisch-orthodoxen Metropoliten Arsenios Kardamakis und dem Vorstand des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (mit Bischofsvikar Nicolae Dura an der Spitze) zusammen.

Bedeutung von Pro Oriente hervorgehoben

Die Bedeutung der 1964 begründeten Stiftung Pro Oriente unterstrich Koch erst vor wenigen Tagen bei einer Begegnung mit österreichischen Journalisten, die mit „Medien-Bischof“ Egon Kapellari nach Rom gereist waren. Pro Oriente habe die Annäherung zwischen katholischer und orthodoxer Kirche wesentlich mitgetragen und erfreue sich sowohl im Vatikan als auch bei den orthodoxen Kirchen größter Wertschätzung. Angesichts der innerorthodoxen Spannungen nannte Koch eine neue Aufgabe für Pro Oriente: Die Stiftung könne dazu beitragen, dass der Konsens unter den Orthodoxen wächst.

(APA/KAP)

 

 

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