Staatsanwalt ordnet Razzia in Wohnung des Vatikanbankchefs an
Die italienische Staatsanwaltschaft hat am Dienstag eine Wohnung sowie Büroräume des jüngst entlassenen Vatikanbankchefs Ettore Gotti Tedeschi durchsucht.
Nach italienischen Medienberichten sollen die Aktionen in Piacenza und Mailand im Zusammenhang mit Ermittlungen im Korruptionsskandal um das italienische Luftfahrt- und Rüstungsunternehmen Finmeccanica stehen.
Keine Ermittlungen gegen Tedeschi
Das Vorgehen habe nichts mit Gotti Tedeschis Tätigkeit für die Vatikanbank IOR zu tun, wird ein Sprecher der ermittelnden Staatsanwaltschaft von Neapel zitiert. Gegen Gotti Tedeschi selbst werde nicht ermittelt, so die Staatsanwaltschaft.
Kontakte zu Verdächtigen
Laut den Berichten könnte der frühere Vatikanbankchef jedoch möglicherweise Kontakt zu einigen Verdächtigen des Korruptionsskandals gehabt haben. Gotti Tedeschi war nach einem Misstrauensvotum des IOR-Aufsichtsrates vor knapp zwei Wochen vom zuständigen Kardinalsrat seines Amtes enthoben worden.
(KAP)
01. 06. 2012
Vatikanbank erneut im Visier der italienischen Finanzaufsicht
Eine Woche nach dem erzwungenen Rücktritt des Vatikanbankchefs Ettore Gotti Tedeschi soll das IOR nach Informationen der Tageszeitung „Corriere della Sera“ erneut ins Visier der italienischen Bankenaufsicht geraten sein. Es bestehe in mehreren Fällen der Verdacht, dass Priester und Ordensleute für Konten beim IOR als Strohmänner fungierten, um illegale Gelder zu waschen, schreibt die Zeitung in ihrer Freitagsausgabe.
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25. 05. 2012
Misstrauensvotum: Chef der Vatikanbank verliert Amt
Der Chef der Vatikanbank, Ettore Gotti Tedeschi, ist am Donnerstag nach einem einstimmigen Misstrauensvotum des Vorstands zurückgetreten. Wie das Pressebüro des Vatikans mitteilte, genügte Gotti Tedeschi nicht den „grundlegenden Anforderungen“ seines Amts. Trotz wiederholter Ermahnungen habe sich die „Lage noch verschlechtert“.
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