Papst ruft Vatikan-Diplomaten zur Treue auf

Papst Benedikt XVI. hat die Mitarbeiter des vatikanischen diplomatischen Dienstes zur Treue gegenüber dem Papst aufgerufen. Eine solche Haltung sei zwar von jedem Katholiken und vor allem von jedem Priester gefordert, sagte er vor angehenden Diplomaten des Heiligen Stuhls am Montag im Vatikan.

Für die Angestellten des Heiligen Stuhls habe diese Treue gegenüber dem "Stellvertreter Christi" jedoch einen "besonderen Charakter", "da sie einen Großteil ihrer Energie, ihrer Zeit und ihres täglichen Einsatzes in den Dienst des Nachfolgers Petri stellen". Dies sei eine "schwerwiegende Verantwortung, aber auch ein besonderes Geschenk". Im Laufe ihrer Arbeit müsse "eine gefühlsmäßige Bindung innerer Vertrautheit mit dem Papst" entstehen, so Benedikt XVI. in seiner Ansprache.

„Vatileaks“ kein Thema

Anlass der Äußerungen war die jährliche Audienz für die Studenten und Dozenten der päpstlichen Diplomatenakademie. Auf die Verhaftung seines Kammerdieners und die Zuspielung vertraulicher Dokumente aus seinen Privatgemächern ging der Papst in seiner Rede nicht unmittelbar ein.

 „Gelebte Treue“ und „echte Freundschaft“

Benedikt XVI. appellierte an die Mitglieder der päpstlichen Diplomatenakademie, die "persönliche Verbindung zum Stellvertreter Christi als Teil eurer Spiritualität zu leben". Gleichzeitig hob er hervor, dass "die in der Kirche und beim Heiligen Stuhl gelebte Treue keine 'blinde Gefolgschaft'" sei. Sie gründe vielmehr auf den Glauben an Jesus Christus, der gesagt habe: "Du bist Petrus, und auf diesen Fels werde ich meine Kirche bauen" (Mt 16,18). Die vatikanischen Diplomaten forderte Benedikt XVI. auf, als seine Repräsentanten seine Fürsorge für alle Ortskirchen zum Ausdruck zu bringen. Sie müssten eine "echte Freundschaft" mit den Kirchen und Gemeinschaften pflegen, zu denen sie entsandt seien, so der Papst.

 

 (KAP)