News 14. 06. 2012

Internet-Adressverwaltung : Vatikan will Rechte auf „.catholic“

Der Vatikan hat bei der Internet-Adressverwaltung ICANN einen Antrag auf „.catholic“ als eigene Adress-Endung gestellt. Eine solche Top-Level-Domain solle gewährleisten, dass es sich bei bestimmten Websites tatsächlich um katholische Inhalte und kirchliche Institutionen handle, erläuterte der Sekretär des Päpstlichen Medienrates, Paul Tighe, am Mittwoch gegenüber „Radio Vatikan“.

Am gleichen Tag hatte ICANN in London die neueste Generation von Top-Level-Domains vorgestellt. Unter den rund 1.930 Anträgen sind Endungen wie „.bank“, „.doctor“ und „.hamburg“. Der Vatikan will sich laut Tighe die Endung „.catholic“ auch in chinesischer, arabischer und kyrillischer Schrift sichern. Die Kosten für die Reservierung belaufen sich nach Angaben des Medienratsmitarbeiters auf umgerechnet rund 550.000 Euro. Die Prüfung des vatikanischen Antrags durch ICANN werde frühestens in einem Jahr abgeschlossen sein.

Reservierung seit Jänner möglich

Seit Jänner konnten sich Organisationen, Unternehmen und staatliche Institutionen bei der im kalifornischen Marina del Rey ansässigen, nichtkommerziellen Einrichtung für die Reservierung von neuen Top-Level-Domains bewerben. Bisher gibt es nur rund zwei Dutzend sogenannte generische Endungen von Internetadressen wie „.com“, „.net“ oder „.org“ sowie etwa 200 länderspezifische. Für den Vatikan ist das „.va“.

Keine Sicherung von „vatican.xxx“

Der Vatikan ist der einzige Bewerber für die Top-Level-Domain „.catholic“. Im Februar hatte der Kirchenstaat Medienberichte dementiert, er habe sich die Internetadresse „vatican.xxx“ gesichert. Die Endung „.xxx“ ist für nicht jugendfreie, vorzugsweise pornografische Inhalte reserviert. Anfangs hatte es geheißen, der Vatikan könne sich die Rechte auf die betreffende Adresse erwerben wollen, um sie für eine Verwendung zu blockieren.

 

(APA/KAP)

 

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