Ägyptische Christen wollen friedlichen Widerstand üben
Eine von Christen in Ägypten gegründete Organisation namens „Christenbrüder“ will den Muslimbrüdern Paroli bieten. Auf friedlichem Weg wollen die Christen für ihre Bürgerrechte eintreten.
Ziel der Gruppierung sei die Verteidigung der Bürgerrechte durch einen „Kampf mit friedlichen Mitteln“ nach dem Vorbild des indischen Unabhängigkeitskämpfers Mahatma Gandhi, berichtete die Website der christlichen Zeitung „Wataninet“ am Mittwoch.
„Tod des zivilen Staates“
Die Organisation sei als Reaktion auf den „Tod des zivilen Staates“ zu verstehen, sagte Gründungsmitglied Amir Ajad. Der im Juni zum Präsidenten gewählte Mohammed Mursi entstammt der Muslimbruderschaft, die eine Islamisierung des Staates anstrebt. Etwa zehn Prozent der ägyptischen Bevölkerung sind Christen. Die meisten von ihnen gehören der koptisch-orthodoxen Kirche an.
Mursi bemüht sich um Christen
Mursi versuchte während des Wahlkampfs die ägyptischen Christen für sich zu gewinnen. Die Christen wären Partner in dieser Nation und hätten alle Rechte und Pflichten, betonte er im Mai. Drei Tage nach Bekanntgabe seines Wahlsiegs Ende Juni empfing er laut ägyptischen Medienberichten eine offizielle Delegation der koptisch-orthodoxen Kirchen. Gegenüber Vertretern der katholischen Kirche bestätigte er Überlegungen zu einer möglichen Ernennung eines Kopten zum Vizepräsidenten.
(APA/dpa/religion.orf.at)
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