News 16. 07. 2012

Olympiakaplan : „Spiele sind auch Wettkampf der Religionen“

Die Olympischen Spiele in London werden auch ein „kleiner Wettkampf der Religionen im positiven Sinn“: Das hat der österreichische Olympiakaplan Bernhard Maier im Gespräch mit „Kathpress“ betont.

Er äußerte sich am Rande der Verabschiedung und Angelobung der heimischen Olympia-Teilnehmer durch Bundespräsident Heinz Fischer am Montag in der Wiener Hofburg. Viele Kirchen und Religionsgemeinschaften bemühten sich, ihre Sportler in London auch bestmöglich seelsorglich zu betreuen, so Maier, der heuer bereits zum 16. Mal die seelsorgliche Betreuung des österreichischen Teams bei den Olympischen Spielen übernimmt.

200 Seelsorger im Einsatz

Er werde möglichst viele Gottesdienste anbieten und Athleten wie Trainern während der Spiele für Gespräche zur Verfügung, so Maier. Im interreligiösen Seelsorgezentrum im Olympischen Dorf sind eigene Gottesdiensträume für  fünf Glaubensrichtungen - Christentum, Islam, Judentum, Hinduismus und Buddhismus - eingerichtet. Knapp 200 Seelsorger verschiedenster Religionsgemeinschaften werden sich dort um die Sportler und Verbandsfunktionäre kümmern. Das Religionszentrum steht aber auch den Tausenden Organisations- und Medienmitarbeitern bei den Spielen offen.

Maier: „Kommerzialisierung zurückdrehen“

Bundespräsident Heinz Fischer nahm im Rahmen des Festakts in der Hofburg die Vereidigung der österreichischen Athleten vor. Dabei verpflichteten sich diese unter anderem zu Fairness und zu einem Sport ohne Doping und Drogen. Darauf angesprochen meinte Olympia-Kaplan Maier, dass zuletzt im Kampf gegen Doping sicher Fortschritte erzielt worden seien, wiewohl man diesen Kampf nie ganz gewinnen könne. Er hoffe aber doch, dass sich bei immer mehr Sportlern das Bewusstsein durchsetzt, dass man auch mit fairen Mitteln gewinnen könne. Dazu müsse freilich auch die überhand nehmende Kommerzialisierung des Sports, ganz im Sinne der olympischen Idee, wieder zurückgedreht werden.

Keine Prognosen

Medaillenprognosen wolle er keine abgeben, so der Sportkaplan, eine ganze Reihe heimischer Sportler habe aber sicher Chancen auf Edelmetall. Maier fliegt am 24. Juli mit einem Teil der österreichischen Athleten nach London, um die er sich bis zum Ende der Spiele am 12. August seelsorglich kümmert. Im Anschluss begleitet der Ordensmann zwischen 29. August und 9. September auch das Team für die „Paralympics“, die Olympischen Spiele für Sportler mit körperlicher Behinderung, in die britische Hauptstadt. Die Leistungen dieser Sportler seien noch höher einzustufen, als jene der nichtbehinderten. Schließlich müssten sie zuerst lernen, den Alltag mit ihrer Behinderung zu bewältigen. Und dann auch noch Sport auf Weltklasseniveau zu betreiben, sei eigentlich eine unermessliche Leistung, so Maier.

 

(KAP)

 

 

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