Erfüllte Zeit

15. 10. 2006, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

 

 

Redaktion und Moderation: Martin Gross

 

 

 

"Von Reichtum und Nachfolge" (Markus 10, 17 - 30)

>> Kommentar: Pater Bernhard Eckerstorfer. Pater Bernhard ist Mitglied des Konvents des Benediktinerstiftes Kremsmünster in Oberösterreich.

 

 

Die Wiener Ruprechtskirche

Mitten in der Wiener Innenstadt befindet sich die Ruprechtskirche, die älteste Kirche Wiens. Vor zwanzig Jahren haben dort Studenten rund um den damaligen Studentenseelsorger Joop Roeland begonnen, eine Gemeinde aufzubauen. Damals also die jüngste katholische Gemeinde Wiens in der ältesten Kirche der Stadt. Heute präsentiert sich St. Ruprecht als eine vielgestaltige Gemeinschaft, zu deren Besonderheiten eine sorgfältig vorbereitete und intensiv gestaltete Liturgie gehört. Andreas Mittendorfer hat die Gemeinde besucht.


>> Ruprechtskirche

 

 

Die katholische Kirche in Russland kann sich seit dem Zerfall der Sowjetunion nur langsam wieder entwickeln. Die massiven Einschränkungen der Religionsausübung unter der kommunistischen Herrschaft wirken bis heute nach.
Vor kurzem war Bischof Joseph Werth, der Vorsitzende der russischen Bischofskonferenz, zu Besuch in Wien. Manche Zukunftshoffnungen, die er mit seinen Priesterkollegen vor der politischen Wende 1991 teilte, haben sich als Illusion herausgestellt.
Bischof Werth leitete  damals die größte Diözese der Welt, Sibirien, mit dem Bischofssitz in Novosibirsk. Mit einer Fläche von 13 Millionen Quadratkilometern war sie ungefähr 150 mal so groß wie Österreich und erstreckte sich über acht Zeitzonen.
In diesem riesigen Land sei der Wiederaufbau von kirchlichen Strukturen besonders schwierig, sagt Bischof Werth, trotzdem seien die Herausforderungen für die Katholische Kirche in Russland enorm. Besonders schwierig sei es, die Gläubigen überhaupt zu erreichen. Die Katholiken bilden nur eine kleine Minderheit im orthodoxen Russland. So ist von den rund 140 Millionen Russen die überwiegende Mehrheit russisch-orthodox und nur rund ein Prozent römisch-katholisch. Und diese wenigen Katholiken leben auf das riesige Land verteilt. Der Grund dafür findet sich in der Geschichte: Die russischen Katholiken sind meist Polen oder Deutschstämmige, so genannte Russland-Deutsche. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten viele Russland-Deutsche in der wolga-deutschen Republik im europäischen Teil der damaligen Sowjetunion. Wegen ihrer deutschen Wurzeln wurden sie von den Sowjets verdächtigt, mit Nazi-Deutschland zusammenzuarbeiten. Um diese Gefahr auszuschalten wurden sie über die ganze damalige Sowjetunion verstreut. Die meisten wurden nach Kasachstan und Sibirien gebracht, dazu kommt, dass seit der Auflösung der Sowjetunion rund drei Millionen Russland-Deutsche die wiedererlangte Freiheit nutzten und vorwiegend nach Deutschland auswanderten. In den Weiten Sibiriens sind daher viele Gemeinden stark zusammengeschrumpft oder beinahe ausgestorben. Die Suche nach den übrig gebliebenen Gläubigen gehöre deshalb zu den wichtigsten Aufgaben der Priester, erzählt Bischof Werth.
Auf seelsorgliche Betreuung mussten die Gläubigen sechs Jahrzehnte verzichten. Zusätzlich erschwert wird die Arbeit der katholischen Priester durch das nicht eben einfache Verhältnis zur Orthodoxen Kirche. Immer wieder wird die Katholische Kirche des Proselytismus beschuldigt, also dass sie orthodoxe Gläubige abwerben wolle. Dennoch hat sich die Beziehung im vergangenen Jahr etwas gebessert. Die Begegnung der Kirchen erfolgt langsam und zögernd. Zumindest gäbe es heute aber die Bereitschaft zu kooperieren und erste gemeinsame Projekte, sagt Bischof Werth.
Gestaltung: Andreas Mittendorfer
 

 

Dag Hammarskjöld wurde 1905 geboren und brachte es in seiner Heimat Schweden bis zum stellvertretenden Außenminister. 1953 wurde er zum Generalsekretär der Vereinten Nationen ernannt und 1957 einstimmig wiederbestellt. Er starb 1961 unter nicht ganz geklärten Umständen bei einem Flugzeugabsturz während einer Friedensmission im Kongo. Vieles weist darauf hin, dass sein Engagement in dieser Region einigen Regierungen ein Dorn im Auge war und man den Flugzeugabsturz darum absichtlich herbeiführte. Posthum wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen. Nach Dag Hammarskjölds Tod wurde sein spirituelles Tagebuch gefunden, das unter dem Titel "Zeichen am Weg" auch in Deutsch im Verlag Pattloch erschienen ist. Darin wird der evangelische Christ als einer der großen Mystiker des 20. Jahrhunderts erkennbar.

>> Text
 

 

Generationenwechsel im Kolpingwerk Nach über 35 Jahren an der Spitze von Kolping Österreich geht der bisherige Präses Ludwig Zack mit 72 Jahren in die Pension. Nachfolgerin ist die 30 Jahre jüngere Christine Leopold. In den vergangenen Jahrzehnten unter Zack hat sich Kolping sehr gewandelt. Roberto Talotta sprach mit Ludwig Zack und Christine Leopold über Vergangenheit und Zukunft.
 

>> Kolping Österreich

 

 

Musikliste:

 

Das Bach-Collegium Stuttgart und das Bach-Ensemble Helmuth Rilling mit dem Figuralchor der Gedächtniskirche Stuttgart unter der Leitung von Helmuth Rilling: "Herr Gott, dich loben alle wir", Eingangschor aus der Kantate BWV 130 von Johann Sebastian Bach

 

Camerata Bern unter der Leitung von Thomas Füri: "Allegro" aus dem "Konzert für Violine und Streichorchester in C-Dur"  von Johann Stamitz

 

Choir of the Westminster Cathedral unter der Leitung von David Hill "Magnificat Octavi Toni" von Sebastian De Vivanco

 

Der Chor des Bayerischen Rundfunks mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Wolfgang Sawallisch: "Benedictus I" aus der "Messe in C-Dur, DV 452 op. 48" von Franz Schubert

 

Der Choeurs Rene Duclos mit dem Orchestre de la Societe des Concerts du Conservatoire Paris unter der Leitung von Jean-Claude Hartemann: "Benedictus" aus der "Messe Solennelle de Sainte Cecile in G-Dur für Soli, Chor und Orchester" von Charles Gounod

 

Der Arnold Schönberg Chor unter der Leitung von Erwin Ortner und Concentus musicus Wien unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt: "Kyrie" aus der "Missa brevis in D-Dur, KV 194" von Wolfgang Amadeus Mozart