Erfüllte Zeit
17. 12. 2006, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1
Redaktion: Martin Gross
Moderation: Markus
Veinfurter
"Was sollen wir also tun?"
(Lukas 3, 10 - 18)
>>Kommentar: Pater Bernhard Eckerstorfer,
Benediktiner im Stift Kremsmünster
Das jüdische Chanukka-Fest
Für die Christen ist in einer Woche Weihnachten (genauer gesagt:
Heiliger Abend) - doch schon ein paar Tage davor begehen die Juden
in aller Welt das Chanukka-Fest.
Es erinnert an ein Wunder im Jahr 164 vor Christi Geburt, 3597 nach
jüdischer Zeitrechnung:
Nach der Eroberung durch die Seleukiden war im heiligen Land die
Ausübung der jüdischen Religion verboten. Doch dann gelang den Juden
die Rückeroberung des Tempels von Jerusalem. Er wurde wieder
geweiht, doch für den traditionellen Leuchter gab es nur noch wenig
Öl, gerade genug für einen Tag. Wie durch ein Wunder verlöschte das
Licht jedoch acht Tage lang nicht.
Heute wird zur Erinnerung daran am achtarmigen Chanukka-Leuchter
jeden Tag eine Flamme mehr gezündet.
Chanukka ist also - wie Weihnachten - ein Lichterfest.
Und es wird jedes Jahr in zeitlicher Nähe zu Weihnachten gefeiert.
Manchmal fallen die beiden Feste sogar terminlich zusammen.
Brigitte Krautgartner
nimmt das Chanukka-Fest zum Anlass, um die jüdische Gemeinde in
Innsbruck vorzustellen.
>>Israelitische Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg
Reinhold Stecher
feiert Geburtstag
Bischof Reinhold Stecher ist nicht nur den Jüdinnen und Juden
Österreichs in bester Erinnerung, weil er die unselige Verehrung des
"Anderl von Rinn" - die Hauptperson einer Ritualmordlegende -
beendet hat.
In seiner humorvollen Art hat er immer wieder klare Worte gefunden -
und damit vielen Menschen Orientierung gegeben.
Am 22. Dezember feiert Reinhold Stecher jetzt seinen 85. Geburtstag.
Geboren wurde er 1921 in St. Valentin auf der Haide in Südtirol. Von
1980 bis 1997 war er Oberhirte in Innsbruck - erst der zweite der
1964 gegründeten Diözese.
Im Jahr 2002 hat er im Festssaal des Wiener Rathauses die Laudatio
zum Goldenen Bischofsjubiläum von Kardinal Franz König - und zum
Silbernen Jubiläum von Weihbischof Helmut Krätzl - gehalten.
Dabei stellte er den Wegweiser als Symbol in den Mittelpunkt seiner
Überlegungen. Ein Wegweiser - der nicht nur deutlich den Weg weisen
sollte, sondern auch fest und vor allem gerade im Boden verankert
sein sollte.
Gestaltung: Martin Gross
Das
Deutschordenshaus in der Wiener Singerstraße
Die besondere Hingabe in der Nachfolge Christi - zur Verherrlichung
Gottes, zur Auferbauung der Kirche und zum Heil der Welt: So
definiert der "Deutsche Orden" seine Zielsetzung - als "klerikales
Institut gottgeweihten Lebens päpstlichen Rechts" (wie die etwas
komplizierte, offizielle Bezeichnung lautet).
Für den alt-ehrwürdigen "Ordo Teutonicus" neigt sich ein
Jubiläumsjahr langsam dem Ende zu: Seit 800 Jahren ist der ehemalige
Ritterorden in Wien ansässig, wo nach einer bewegten Geschichte
heute auch der Hochmeister des Ordens residiert.
Das Jubiläum bezieht sich also in erster Linie auf das Gebäude, das
"Deutschordenshaus", in der Wiener Singerstraße (nur wenige Schritte
vom Stephansdom entfernt).
Keine zwanzig Jahre zuvor war der Orden von Bürgern aus Lübeck und
Bremen im Heiligen Land gegründet worden - als "Orden der Deutschen
Brüder vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem". Nach
Johannitern und Maltesern war der "Ordo Teutonicus" der jüngste der
großen Ritterorden des Mittelalters.
Beredtes Zeugnis von der Geschichte des Ordens - von Akkon über den
eigenen Ordensstaat im Baltikum bis ins Herzen der Donaumonarchie -
gibt die Schatzkammer, die anlässlich des Jubiläums renoviert und
neu eröffnet wurde.
Gestaltung: Markus
Veinfurter
>>Deutscher Orden
"Licht ins Dunkel"
Untrennbar mit der Advent- und Weihnachtszeit verbunden ist auch die
ORF-Aktion "Licht ins Dunkel". "Österreich 1" unterstützt heuer ein
Projekt des Dachverbandes österreichischer Autistenhilfe. Mehr als
40.000 Kinder sind von diesem schweren Schicksal betroffen. Durch
eine spezielle Wahrnehmungsstörung - die einfach "Chaos im Gehirn"
erzeugt - ist für sie jede soziale Kontaktaufnahme unendlich
erschwert. Deshalb ist individuelle Förderung und Begleitung
besonders wichtig.
Wenn Sie dieses Projekt gezielt unterstützen wollen, dann können Sie
dies etwa durch den Kauf der speziellen Ö 1-CD zu Gunsten der
Autistenhilfe tun (produziert in Kooperation mit der
Österreichischen Nationalbank) - oder sie vermerken es auf Ihrem
Erlagschein mit dem Kürzel Ö 1 - oder Sie sagen es unseren Kollegen
am Spendentelefon unter der Nummer: 0800 / 241206.
>>"Licht ins Dunkel" - alle Benefizveranstaltungen
>>Rainman's Home
Musikliste:
Kammerchor der Frauenkirche Dresden unter der Leitung von Matthias
Grünert: "Tochter Zion, freue dich", Chor aus dem Oratorium "Judas
Maccabäus, HWV 63" von Georg Friedrich Händel
Blechbläser-Ensemble der Berliner Philharmoniker unter der Leitung
von Herbert von Karajan: "Canzona A 8" von Giovanni Gabrieli
Les Arts Florissants unter der Leitung von William Christie: "O
Clavis David, Et Sceptrum Domum Israel" von Marc-Antoine Charpentier
Die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor und die Wiener
Philharmoniker unter der Leitung von Claudio Abbado: "Sanctus,
Sanctus, Sanctus Dominus", "Pleni Sunt Coeli", "Benedictus", "Osanna
in Excelsis" und "Agnus Dei, Qui Tollis Peccata Mundi" aus der
"Missa solemnis in c-moll, KV 139" von Wolfgang Amadeus Mozart
Die Grazer Choralschola unter der Leitung von Franz Karl Prassl: "Gaudete
in Domino", Gregorianischer Choral
Taverner Choir und John Toll/Orgel unter der Leitung von Andrew
Parrott: "Kyrie A 4" aus "Selva Morale E Spirituale" von Claudio
Monteverdi
Collegium Vocale Gent unter der Leitung von Philippe Herreweghe: "Rejoice
in the Lord alway" von Henry Purcell
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