Erfüllte Zeit

03. 06. 2007, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

 

 

Redaktion und Moderation: Martin Gross

 

 

 

"Der Geist als Beistand und Lehrer" (Johannes 16, 12 - 15)

>>Kommentar: Prof. Wolfgang Langer, Religionspädagoge aus Perchtoldsdorf in Niederösterreich.

 

 

Wer wird Bischof?

Bericht über den neuen Bischof der evangelischen Kirche augsburgischen Bekenntnisses in Österreich, der am Freitag von der Synode gewählt wurde. Er wird sein Amt am 1. Jänner 2008 antreten, so lange bleibt Herwig Sturm Bischof.

Gestaltung: Martin Gross

 

>>Evangelische Kirche in Österreich

 

 

Neues Kirchenoberhaupt auch bei den Reformierten

Auch die Kirche helvetischen Bekenntnisses, also die Reformierten, hat einen neuen Landessuperintendenten. Am vergangenen Donnerstag wählten die Delegierten Oberkirchenrat Thomas Hennefeld zum Nachfolger von Wolfram Neumann. Die reformierte Kirche zählt in Österreich rund 12000 Mitglieder. In Vorarlberg sind es vier, in Oberösterreich und im Burgenland eine und in Wien drei Gemeinden.

Thomas Hennefeld wird am ersten September sein Amt antreten, allerdings, wie in der reformierten Kirche Österreichs üblich, weiterhin Pfarrer bleiben. In seinem Fall ist es die Gemeinde der Zwinglikirche in Wien-West.

Der 41jährige Thomas Hennefeld wurde in Wien in eine christlich-jüdische Familie geboren. Nach der Matura studierte er Evangelische Theologie in Wien und Zürich. Seit 1998 ist er Pfarrer der Wiener Zwingli-Kirche. Außerdem ist er unter anderem Beauftragter seiner Kirche für den jüdisch-christlichen Koordinierungsausschuss.

Der neue Landessuperintendent möchte sich einsetzen „für eine Kirche, in der es eine enge Verbindung von Politik und Spiritualität gibt, eine Kirche, die weltoffen und dialogbereit, aber auch kämpferisch gegen Intoleranz und Ungerechtigkeit auftritt". Hennefeld betont dabei das „prophetische Amt" der Kirche, die als „Mahner und Gewissen" in der Gesellschaft auftreten „und ganz besonders auf die Schwachen und Ausgegrenzten achten muss".

Der reformierte Landessuperintendent hat nach der Kirchenverfassung die Aufgabe der „geistlichen Leitung" der Evangelischen Kirche H.B. in Österreich und die Aufsicht über die kirchliche Ordnung. Zusammen mit dem Oberkirchenrat H.B. führt der Landessuperintendent die Aufsicht über die Amtsführung der kirchlichen Amtsträger. Der Landessuperintendent sorgt für die wissenschaftliche und berufliche Fortbildung der reformierten PfarrerInnen, betreut die reformierten Theologiestudierenden und leitet die Pfarrkonferenzen.

Gestaltung: Martin Gross

 

>>Zwingli-Kirche

 

 

Text von Margot Käßmann

Wenn heute bereits ein Bischof und ein Landessuperintendent zu Wort gekommen sind, so folgt jetzt ein Text einer Frau, die zu den prominentesten Persönlichkeiten des deutschsprachigen Luthertums gehört: Margot Käßmann, die Bischöfin von Hannover, der größten deutschen Landeskirche. Sie denkt darin über das Spannungsverhältnis von Technik und Ethik nach: >>Ideen brauchen wir

 

 

Die lange Nacht der Kirchen

Bericht von Roberto Talotta

 

>>Lange Nacht der Kirchen

 

 

Frauenliturgiegruppe in Hollabrunn

Gestern feierte in Salzburg-Stadt die katholische Frauenbewegung ihr 60jähriges Bestehen. 200.000 Mitglieder zählt diese größte Frauenorganisation des Landes. Abseits der großen offiziellen Feierlichkeiten sind in ganz Österreich Frauen unterwegs und diskutieren miteinander, feiern oder reden über ihr Verständnis von Gott. Im niederösterreichischen Hollabrunn zum Beispiel hat man sich genau das zur Gewohnheit gemacht. Hier treffen sich einmal im Monat, jeweils am Dienstag, etwa 25 Frauen, um zu feiern, zu diskutieren und über ihren Glauben zu sprechen. Traude Reinwein, Maria Schneider und Hermi Scharinger sind drei davon, und sie haben sich in dieser Frauenliturgiegruppe auch mit Frauenfragen und mit dem Heiligen Geist beschäftigt. „Ruach" heißt der Heilige Geist auf Hebräisch. Und das ist in dieser Sprache eine weibliche Form, also eigentlich Geistin.

Die Damen der katholischen Frauenbewegung hier in Niederösterreich beschäftigen sich auch mit frauengerechter Sprache.

Das biblische Pfingsterlebnis, nachzulesen in der Apostelgeschichte und eine der zentralen Passagen im neuen Testament zum Verständnis des Heiligen Geistes, brachte Verständigung unter den Menschen.

Freilich, das Frauenbild vieler Vertreterinnen der feministischen Theologie weicht stark ab von jenem des katholischen Lehramtes. Traude Reinwein, Maria Schneider und Hermi Scharinger sehen sich jedenfalls nicht als Feministinnen.

Dennoch ist die Gleichberechtigung in der römisch-katholischen Kirche noch lange nicht vollzogen.

 

 

Musikliste:

 

Gächinger Kantorei Stuttgart und Bach-Collegium Stuttgart unter der Leitung von Helmuth Rilling: "Preiset ihn, ihr Engelchöre" aus dem Oratorium "Christus am Ölberge", op. 85 von Ludwig van Beethoven

 

Barry Tuckwell/Horn und Academy of St.Martin-in-the-Fields unter der Leitung von Iona Brown: "Allegro" aus dem "Konzert für Horn und Orchester Nr. 8 in Es-Dur" von Johann Joachim Quantz

 

La Chapelle Royale und Collegium Vocale Gent unter der Leitung von Philippe Herreweghe: Choral "Ein feste Burg ist unser Gott", BWV 80 von Johann Sebastian Bach

 

Monteverdi Choir und Instrumentalensemble - Friends of the Monteverdi Choir unter der Leitung von John Eliot Gardiner: "Jubilate Deo Omnis Terra von Giovanni Gabrieli

 

Chanticleer unter der Leitung von Joseph Jennings/Gesang und Klavier: "I'm a pilgrim"

 

Chicago Symphony Chorus und Orchestra unter der Leitung von Daniel Barenboim: "In Te, Domine, Speravi" aus dem "Te Deum in C-Dur für Soli, Chor und Orchester" von Anton Bruckner