Erfüllte Zeit

23. 09. 2007, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

 

 

Redaktion: Martin Gross

Moderation: Brigitte Krautgartner

 

 

 

"Das Gleichnis vom klugen Verwalter" (Lukas 16, 1 - 13)

>>Kommentar: Propst Maximilian Fürnsinn, der das Augustiner-Chorherrn Stift in Herzogenburg nahe St. Pölten leitet.

 

 

Fastenbrechen bei Bundeskanzler Gusenbauer

Am vergangenen Dienstag hat Bundeskanzler Alfred Gusenbauer mehrere hundert Vertreter der in Österreich lebenden Muslime zu sich ins Bundeskanzleramt eingeladen. Anlass ist das traditionelle Fastenbrechen während des Ramadan - das erst nach Sonnenuntergang erlaubte Abendessen.

Ebenfalls eingeladen waren Spitzenvertreter der christlichen Kirchen und des Judentums. Dabei haben sowohl Gusenbauer als auch der Vorsitzende der Islamischen Glaubensgemeinschaft sowie Kardinal Christoph Schönborn Terror und Gewalt im Namen der Religion verurteilt.

Gestaltung: Roberto Talotta

 

 

Muslime über christliche Touristen

Dass Muslime immer wieder mit Stereotypen und Vorurteilen konfrontiert werden, zeigt sich in diesen Tagen besonders deutlich. Dabei existiert im Islam - ebenso wie im Christentum - eine große Bandbreite, wenn es darum geht, den eigenen Glauben auszudrücken.

Im Rahmen eines Fastenbrechens haben der Grazer Reiseveranstalter "Weltweit-Wandern" und "Respect - das Institut für integrativen Tourismus und Entwicklung" die Sache einmal umgekehrt. Sie haben marokkanischen Muslimen Gelegenheit gegeben über ihr Land, ihren Glauben und ihre Wahrnehmung christlicher Urlauber zu berichten.

Gestaltung: Johannes Kaup

 

 

"Tanz der Gedanken"

 - so heißt das jüngste Buch des Publizisten Hubert Gaisbauer. Die Textminiaturen zu unterschiedlichen Themen stellen Begegnungen von Glaube und Kunst, Poesie und Erinnerung dar.

Obwohl Hubert Gaisbauer in seinen Ausführungen zahlreiche biografische Informationen über Künstler und Künstlerinnen wie Paul Celan, Else Lasker-Schüler oder El Greco gibt, verfolgt er eben keinen wissenschaftlichen Anspruch - weder in theologischer noch in kunsthistorischer oder textkritischer Hinsicht. Vielmehr sind es sehr subjektive Zusammenhänge, die hier hergestellt werden. Unabhängig von einander bestehende Elemente werden zu einem Mosaik angeordnet und ergeben ein neues Ganzes mit einer eigenen Aussage.

Einer der Schlüsselsätze in dem Buch stammt von der Philosophin Simone Weil und lautet: "Die einzige Ausdrucksweise, die der Religion gerecht wird, ist die Kunst."

Bezüge zum Judentum finden sich in dem Buch - mehr oder weniger explizit - immer wieder.

Ein zentraler Begriff im Judentum ist das Gedenken. In besonders persönlich gehaltenen Abschnitten seines Buches bietet Gaisbauer Einblicke in seine Biografie, Begebenheiten aus der Kindheit werden da geschildert. Der Autor erinnert sich an die mit der Familie lebende Verwandte Fanni, die ihm als Kind viel bedeutet hat - und an Gegenstände des ländlichen Lebens: die vom Vater angefertigten Wagenräder oder den Himmel, der bei der Fronleichnamsprozession von vier Bauern durch die Straßen getragen wurde.

Hubert Gaisbauer möchte mit seinem Buch - in das er auch Meditationen aus der Ö1-Reihe "Gedanken für den Tag" eingeflochten hat - nicht belehren. Er möchte den Leser bzw. die Leserin dazu anregen, neue Bekanntschaften mit historischen und biblischen Persönlichkeiten, sowie mit Künstlern zu machen. Und diese Kraft der Anziehung soll das Buch auch vermitteln - mit anderen Worten: es will neugierig machen.

Gestaltung: Brigitte Krautgartner

 

Buchtipp:

Hubert Gaisbauer "Tanz der Gedanken. Begegnungen von Glauben und Kunst, Poesie und Erinnerung", Verlag Styria

 

 

Musikliste:

 

Concentus musicus Wien und Arnold Schönberg Chor unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt: "Dixit Dominus" aus "Dixit Et Magnificat in C-Dur", KV 193 von Wolfgang Amadeus Mozart

 

Elizabeth Wallfisch/Violine und L'Orfeo Barockorchester: "Vivace" aus dem "Konzert für Violine, Streicher und B.C. in D-Dur", TWV 51:D9 von Georg Philipp Telemann

 

Choeurs Rene Duclos und Orchestre de la Societe des Concerts du Conservatoire Paris unter der Leitung von Jean-Claude Hartemann: "Benedictus" aus der "Messe Solennelle in G-Dur für Soli, Chor, Orchester und Orgel - Cäcilienmesse" von Charles Gounod

 

La Chapelle Royale und Collegium Vocale Gent unter der Leitung von Philippe Herreweghe: "Et Exultaviat Spiritus Meus" aus "Magnificat in D-Dur", BWV 234 von Johann Sebastian Bach

 

La Capella Reial de Catalunya unter der Leitung von Jordi Savall: "Ave Maria" von Francisco Guerrero

 

Coro del Centro Musica Antica di Padova und La Capella Reial de Catalunya unter der Leitung von Jordi Savall: "Ave Maris Stella" von Claudio Monteverdi