Erfüllte Zeit

08. 06. 2008, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

 

 

Redaktion und Moderation: Martin Gross

 

 

 

"Die Berufung des Matthäus und das Mahl mit den Zöllnern"

(Matthäus 9, 9 - 13)

>>Kommentar: Pater Gustav Schörghofer, dem Rektor der traditionell von den Jesuiten verwalteten Wiener Universitätskirche.

 

 

"Tag des Lehrlings"

Auch heuer wieder gab es den sogenannten „Tag des Lehrlings", an dem die katholische Kirche Berufsschüler zu einem eigenen Fest einlädt. Heuer trafen sich 500 Lehrlinge im niederösterreichischen Stift Altenburg im Waldviertel. Zwar war der Tag verregnet, aber weder die Lehrlinge noch Kardinal Christoph Schönborn, der die Predigt hielt, hat es besonders gestört. Roberto Talotta war in Altenburg.

 

 

Ein Jahr nach Sibiu

Im September vergangenen Jahres fand in Sibiu in Rumänien die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung statt. Nach Basel 1989 und Graz 1997 trafen sich 2007 mehrere tausend Delegierte und Teilnehmer verschiedener Konfessionen in der multikonfessionellen und multikulturellen 180.000 Einwohner-Stadt im rumänischen Siebenbürgen.

Der Grazer Theologe und Weltpriester Philipp Harnoncourt war einer von ihnen. In der ökumenischen Annäherung zwischen Rom und den orthodoxen Kirchen zählt Harnoncourt zu den theologischen Vordenkern.

Bereits vor dem Fall des Eisernen Vorhangs war er Gastprofessor in Sibiu und initiierte eine Partnerschaft der Karl Franzens-Universität in Graz und der dortigen Universität.

In Sibiu werden drei Sprachen gesprochen, neben rumänisch auch ungarisch und deutsch. Auch Roma und Sinti wohnen in der Stadt. 72 Kirchen gibt es in Sibiu. Die meisten Bewohner sind rumänisch-orthodox. Aber auch protestantische, römisch-katholische und griechisch-katholische Christen sind dort seit Jahrhunderten heimisch. Seit einigen Jahren sind auch Freikirchen stark vertreten.

Während des Kommunismus war es oft schwer, den Glauben zu leben. Ende Dezember 1989 kam es in Rumänien zur Revolution. Sie führte zum Sturz und zur Hinrichtung des Diktators Ceausescu und zum Ende des Kommunismus in Rumänien.

Die Siebenbürger Sachsen waren die älteste noch existierende Siedlergruppe der deutschen Ostsiedlung. Seit dem 12. Jahrhundert lebte diese deutschsprechende Gruppe mit ihren Bräuchen und Traditionen im heutigen Ostteil Rumäniens. 1910 waren etwa 250.000 Siebenbürger Sachsen in der Region zu Hause. Im Jahr 2007 waren es noch knapp 15.000.

Der Bürgermeister von Sibiu zum Beispiel ist ein Siebenbürger Sachse.

Etwa drei Viertel der 7 Millionen Einwohner Siebenbürgens sind rumänisch-orthodox. Religion und ethnische Zugehörigkeit sind in Siebenbürgen eng miteinander verknüpft.

Auch nach dem Ende des Kommunismus und der Ära Ceausescu hat Siebenbürgen - und Rumänien allgemein - mit großen sozialen Problemen wie mit Armut und Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Religion und Religiosität ist in den Jahren seit 1989 geradezu "in" geworden. Ein Spiegelbild der ethnischen und religiösen Vielfalt Siebenbürgens ist der Religionsunterricht.

Vom 4. bis zum 9. September des vergangenen Jahres war Sibiu Tagungsort der Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung. Das offizielle Thema, auf das sich die "Konferenz Europäischer Kirchen" und der "Rat Europäischer Bischofskonferenzen" geeinigt hatten, war "Das Licht Christi scheint auf alle. Hoffnung für Erneuerung und Einheit in Europa". Wie bei vielen Großveranstaltungen seien auch in Sibiu nicht sofort gewichtige konkrete Ergebnisse zu erwarten und vor allem Gespräche und Kontakte am Rande der Tagung langfristig von Bedeutung gewesen. Die Erwartungen waren dennoch groß, sagt der Grazer Theologe Philipp Harnoncourt.

Gestaltung: Maria Harmer

 

Theologiestudentinnen über Gott und die Welt

Der Juni ist nicht nur im Hinblick auf die Außentemperaturen eine heiße Zeit - er bringt auch für die meisten Studierenden rauchende Köpfe mit sich, stehen doch die Prüfungen zum Semesterende unmittelbar bevor.

Auch angehende Theologinnen und Theologen sind davon betroffen - umso mehr, als sie eine sehr anspruchsvolle Studienrichtung gewählt haben. Mit anderen Worten: Von ihnen wird viel verlangt.

Was sie von Ihrer Ausbildung denken, wie sie Gott und die Welt sehen - das hat Brigitte Krautgartner Theologiestudentinnen aus Salzburg gefragt.

 

 

Musikliste:

 

Arnold Schönberg Chor und Concentus musicus Wien unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt: "Gloria" aus der "Missa Brevis in C-Dur, KV 258 - Spaur-Messe" von Wolfgang Amadeus Mozart

 

Virtuosi di Praga unter der Leitung von Oldrich Vlcek: "Symphonie Nr. 2 in G-Dur" von Jiri Antonin Benda

 

RIAS Kammerchor und Orchestre des Champs-Elysees unter der Leitung von Philippe Herreweghe: "Benedictus" aus der "Messe Nr. 5 in As-Dur, DV 678" von Franz Schubert

 

Kammerchor Stuttgart unter der Leitung von Frieder Bernius: "Sanctus" aus "Cantus Missae für 2 vierstimmige Chöre in Es-Dur op. 109" von Joseph Gabriel Rheinberger

 

Russian State Symphonic Cappella und Symphony Orchestra unter der Leitung von Valery Polyansky. "Vaterunser: Unser Vater in dem Himmel" aus der "Liturgia Domestica op. 79" von Alexander Gretschaninow

 

Collegium Vocale Gent und La Chapelle Royale unter der Leitung von Philippe Herreweghe: "Sicut Locutus Est" und "Gloria Patri Et Filio" aus dem "Magnificat in D-Dur, BWV 243" von Johann Sebastian Bach