Erfüllte Zeit

12. 10. 2008, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

 

 

Redaktion: Martin Gross

Moderation: Brigitte Krautgartner

 

 

 

"Das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl" (Matthäus 22, 1 - 14)

>>Kommentar: Pater Gustav Schörghofer. Er ist Rektor der Wiener Universitätskirche.

 

 

30. Jahrestag der Papstwahl von Johannes Paul II.

Am kommenden Donnerstag jährt sich zum 30. Mal die Wahl des polnischen Kardinals Karol Woytila in das Papstamt. Als großer Unterstützer dabei gilt der verstorbene Wiener Alterzbischof Kardinal Franz König.

27 Jahre lang übte Johannes Paul II. sein Amt an der Spitze der römisch-katholischen Kirche aus. Er galt als volksnah, was er auf seinen zahlreichen Reisen unter Beweis stellte, als gesellschaftskritisch und sozial, was seine Lehrschreiben zeigen und als ausgesprochen fromm.

Seine Kritikerinnen und Kritiker bemängeln unter anderem mangelndes Problembewusstsein in der Frauenfrage und im Hinblick auf die verpflichtende Ehelosigkeit römisch-katholischer Priester.

In jüngster Zeit wurden Gerüchte laut, Johannes Paul II. solle in Kürze, gemeinsam mit zwei anderen verstorbenen Päpsten selig gesprochen werden.

Diese Vermutung stieß besonders in Polen auf heftiges Interesse. Dort wird die Erinnerung an Johannes Paul II. besonders hoch gehalten. Doch andererseits hat auch die polnische Kirche mit Problemen zu kämpfen.

Gestaltung: Joana Radzyner

 

 

Koscherer Wein aus dem Burgenland

Den einen Glauben in spezieller Weise auszudrücken und zu festigen - das ist ein Zweck von religiösen Feiertagen.

Nach jüdischem Kalender werden die Feste Rosch ha-Schana, also das Neujahrsfest, Jom Kippur, das Versöhnungsfest und Sukkot, das Laubhüttenfest, heuer alle im Oktober gefeiert. Der Fasttag Jom Kippur etwa begann am vergangenen Mittwoch Abend und dauerte bis zum Sonnenuntergang am nächsten Tag.

Sukkot, das wenig später begangen wird, ist dem gegenüber ein fröhliches Fest und dem Ursprung nach ein Dankfest für die eingebrachte Wein- und Obsternte.

Seit 28 Jahren produziert ein Winzer im burgenländischen Mönchhof auch koscheren Wein, der auch bei den entsprechenden jüdischen Feiertagen eine wichtige Rolle spielt.

Maria Harmer hat den Weinbauern besucht.

 

 

Buch: "Geschichte der österreichischen Juden"

Kürzlich wurde im Jüdischen Museum in Wien das Buch "Geschichte der österreichischen Juden" des Judaisten Kurt Schubert präsentiert. Es sollte Schuberts letztes Buch sein, denn er starb im Vorjahr, kurz nachdem er das Manuskript abgeschlossen hatte.

Kurt Schubert wurde 1923 in Wien geboren. Aus Protest gegen das Nazi-Regime studierte der engagierte Katholik in Wien altsemitische Philologie mit Schwerpunkt Hebräisch. Er gehörte bereits damals der österreichischen Widerstandsbewegung an. 1966 gründete Kurt Schubert an der Wiener Universität das europaweit erste Institut für Judaistik, an dem er bis zu seinem Tod im Februar 2007 lehrte.

Schubert war unter anderem Gründer des Jüdischen Museums in Eisenstadt sowie des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit.

Für seine Verdienste wurde Kurt Schubert vielfach ausgezeichnet. Das Buch "Geschichte der österreichischen Juden" ist nun posthum im Böhlau Verlag erschienen.