Erfüllte Zeit

29. 03. 2009, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

 

 

Redaktion: Martin Gross

Moderation: Brigitte Krautgartner

 

 

 

"Die Stunde der Entscheidung" (Johannes 12, 20 - 33)

>>Kommentar: Wolfgang Langer. Er ist emeritierter Professor für Religionspädagogik an der Wiener Katholisch Theologischen Fakultät.

 

 

Plakataktion der katholischen Kirche

Mit 1.600 Großplakaten und in 600 so genannten "Citylights" (den beleuchteten Plakaten in Bus- und Straßenbahnstationen) wird zur Zeit in ganz Österreich an den ursprünglichen Sinn des Osterfestes erinnert:

"Zu Ostern ist Jesus Christus von den Toten auferstanden. Ein Fest der Freude für die Menschen" - so steht es auf violettem Hintergrund zu lesen.

Wie schon eine ähnliche Aktion der katholischen Kirche zu Weihnachten wird sie von Partnern in der Werbewirtschaft kostenlos durchgeführt, ohne auf Mittel aus dem Kirchenbeitrag zurückzugreifen.

Bei der Präsentation der Aktion betonte Kardinal Christoph Schönborn, dass in Zeiten der Krise die Besinnung auf das Wesentliche besonders notwendig sei.

 

 

Porträt der lateinamerikanischen katholischen Gemeinde am Akkonplatz

In Österreich ist die christliche Landschaft ja besonders vielfältig. Gläubige aus den unterschiedlichsten Traditionen sind hier anzutreffen, Kopten etwa oder Anglikaner, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Aber auch innerhalb des römisch-katholischen Bereichs ist die kulturelle Vielfalt groß.

Gläubige aus Indien, China oder verschiedenen afrikanischen Staaten feiern hier die Messe so, wie sie es aus ihrer Heimat gewohnt sind.

Wir wollen Ihnen diese fremdsprachigen Gemeinden in einer losen Reihe vorstellen und beginnen heute mit der lateinamerikanischen.

Jeden Sonntag trifft man sich zum Singen, Beten und egemeinsamen Feiern in der Kirche am Akkonplatz im 15. Wiener Gemeindebezirk.

Gestaltung: Maria Harmer

 

 

Beginn der Pilgersaison

In der Karwoche startet heuer nach der Winterpause wieder die Pilgersaison. Immer mehr Gläubige wünschen sich, dass die Tage vor Ostern nicht nur auf geistiger Ebene etwas in Bewegung bringen sollen.

Wer an organisierten Pilger-Veranstaltungen teilnimmt hat nicht nur den Vorteil, in eine Gemeinschaft eingebunden zu sein. Man braucht sich auch nicht um die vielen kleinen Probleme im Vorfeld zu kümmern.

Und eines möchte Anton Wintersteller, Leiter der Arbeitsgruppe Pilgerpastoral Österreichs, ganz klar hervorheben: Wer sich einer dieser Pilgergruppen anschließen möchte, wird nicht gefragt, wie er es mit der Religion hält. Wichtig ist das Mitmachen.

An Grenzen stoßen kann man beim Pilgern freilich auch - und das in unterschiedlicher Hinsicht. Da gibt es durchaus Situationen, in denen es gilt, sich mühsam aufzuraffen - auch wenn der Rucksack schwer ist und sich an den Füßen Blasen bilden.

Doch auch Staatsgrenzen hat man bisweilen zu überschreiten, zum Beispiel wenn man sich einen Wallfahrtsort in einem Nachbarland zum Ziel genommen hat. Seit der Eiserne Vorhang nicht mehr existiert, werden die grenzüberschreitenden Pilgerwege mehr und mehr entdeckt. Vor diesem Hintergrund hat auch das Jubiläumsjahr 2009 - 20 Jahre Wende - eine besondere Bedeutung.

Anton Wintersteller organisiert nicht nur Pilgerreisen - er macht sich auch selbst auf den Weg. Und da hat er vor allem eine Erfahrung gemacht: Was zählt ist das Leben im Augenblick - da darf das Ziel des Weges schon einmal in weite Ferne rücken.

Eigentlich, so sagt Anton Wintersteller, geht es beim Pilgern um eine zentrale Erfahrung: dass alles letztlich in Gottes Hand ist.

Gestaltung: Brigitte Krautgartner

 

 

Interview mit Abt Anselm van der Linde

Traditionen - wie etwa den gregorianischen Choral - zu pflegen und sie gleichzeitig ins Heute zu übersetzen - das ist eine Aufgabe, der sich die Klöster in besonderer Weise widmen.

Im Vorarlberger Stift Mehrerau hat kürzlich ein Generationenwechel stattgefunden. Abt Cassian Lauterer hat ein Amt zurückgelegt, und Anselm van der Linde wurde als sein Nachfolger geweiht.

Abt Anselm ist 38 Jahre alt und stammt ursprünglich aus Südafrika. Seine Heimat hat er verlassen, weil er unbedingt Zisterzienser werden wollte - aber in Südafrika hat dieser Orden keine Niederlassung. Im Ländle lebt er seit mittlerweile 15 Jahren - und mit seiner Abtweihe hat er auch einen Sitz in der östereichsichen Bischofskonferenz erhalten, einen Sitz ohne Stimme allerdings.

Stift Mehrerau mit seinen derzeit 35 Mönchen ist nämlich einen sogenannte Territorialabtei und als solche direkt dem Papst unterstellt. Deshalb auch das besondere Recht, an den Vollversammlungen der österreichsichen Bischöfe teilzunehmen.

Unsere Kollegen vom ORF-Vorarlberg haben Abt Anselm für ein kurzes Frage-Antwort-Spiel vor das Mikrophon gebeten.

 

 

Musikliste:

 

Robert Kovacs/Orgel und Wiener Kammerchor unter der Leitung von Johannes Prinz: "Kyrie eleison" aus der "Missa brevis in C-Dur KV 115" von Wolfgang Amadeus Mozart

 

Christoph Hammer/Orgel: "Toccata in C" aus dem "Brixner Orgelbuch" von Johann Jacob Walther

 

Paco Pana: "Canto Penitencial - Tientos"

 

Consortium Vocale Oslo: "Communio: Videns Dominus", Gregorianischer Choral

 

Robert Lücking/Klavier und Wiener Kammerchor/Frauenchor unter der Leitung von Johannes Prinz: "Gott ist mein Hirt", Motette von Franz Schubert

 

Chor und Orchester von St. Augustin, Wien unter der Leitung von Friedrich Wolf: "Agnus Dei" aus der "Missa in Angustiis in d-moll HOB. XXII/11 - Nelson-Messe" von Joseph Haydn