Als vor genau 20 Jahren, im Oktober 1989 die Berliner Mauer durchlässig wurde, und das ohne Gewalt und Blutvergießen - da war diese Befreiung einer Bewegung zu verdanken, deren spirituelles Herz in diesem Gotteshaus schlug. Leipzig schlug: Zentral gelegen - nicht allzu weit vom Bahnhof entfernt.

Dort tat damals Pfarrer Christian Führer seinen Dienst. Für seine unkonventionellen Methoden war der evangelische Theologe, der selber aus einer Pfarrerfamilie stammt, schon lange bevor sich die Wende ankündigte bekannt. Nicht nur in der Bevölkerung, auch bei den Behörden. Untrennbar verbunden ist sein Name mit den legendären Friedensgebeten, die im Jahr 1982 begonnen hatten, lange bevor man realistischerweise ein Ende der DDR erhoffen konnte.

Christian Führer hat sich seinen kritischen Geist bis heute bewahrt. Das wird deutlich, wenn er einen seiner gut besuchten Vorträge hält. Vor kurzem hat Christian Führer vor einer Delegation von evangelischen Pfarrern aus Deutschland seine Erinnerungen Revue passieren lassen - nachdenklich und wortgewaltig:

Ein Mittel gegen Feindseligkeiten und Konflikte soll ein neuer Lehrgang der Donau-Universität in Krems darstellen. Er trägt den Titel "Islam und Migration in Europa" und beginnt Mitte November. Leiter ist der Theologe Ernst Fürlinger.

Der Lehrgang Islam und Migration dauert 4 bzw. 6 Semester und endet jeweils mit einem akademischen Abschluss. Es referieren prominente Fachleute aus Österreich, Schweden, Deutschland, Italien, Ungarn und der Türkei.

Veranstalter ist das Zentrum für Migration, Integration und Sicherheit an der Donauuniversität Krems.

Die Teilnehmer des Lehrgangs Islam und Migration sollen an lebensnahen Beispielen und Konflikten lernen, sagt Lehrgangsleiter Ernst Fürlinger.

Ziel des Lehrgangs "Islam und Migration" ist eine Verbesserung der Kommunikation mit Migrantinnen und Migranten. Daraus ergebe sich eine Erhöhung der Lebensqualität für alle, erklärt der Religionswissenschafter Fürlinger.

Gestaltung: Ursula Baatz

>>Informationen zu dem Lehrgang Islam und Migration finden sich auf der Website der Donau-Universität Krems, www.donau-uni.ac.at unter der Rubrik Recht, Verwaltung und Internationale Beziehungen.

800 Jahre Franziskaner und andere Jubiläen

Es war eine Gruppe junger Männer, die sich zu Beginn des 13. Jahrhunderts um den jungen Adeligen geschart hatte, um ein ganz anderes Leben zu führen, in Armut und im Dienst an an den Kranken.

Vor 800 Jahren wurde die Ordensregel vom Papst bestätigt - der Franziskanerorden begeht deshalb weltweit heuer ein Jubiläumsjahr.

Den 90. Jahrestag ihrer Gründung feiert die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis. Ins Leben gerufen wurde die sozial engagierte Gemeinschaft von der österreichischen Politikerin Hildegard Burjan.

Und in Regensburg wird heute Eustachius Kugler selig gesprochen. Er war Mitglied des Ordens der Barmherzigen Brüder und war während der NS-Zeit aufgrund seiner christlichen Haltung schwerwiegenden Schikanen ausgesetzt.

Gestaltung: Ursula Baatz

>>Franziskus und die Franziskaner

>>Caritas Socialis

>>Barmherzige Brüder

Musikliste:

Monteverdi Choir und English Baroque Soloists unter der Leitung von John Eliot Gardiner: "Dona nobis pacem" aus der "Schöpfungsmesse HOB. XXII/13" von Joseph Haydn

Ludwig Güttler/Corno da caccia und Friedrich Kircheis/Orgel: "Jesus bleibet meine Freude" aus der Kantate "Mit Herz und Mund und Tat und Leben, BWV 147" von Johann Sebastian Bach

Johnny Thompson Singers: "We shall overcome" von Zilphia Horton, Frank Hamilton und Guy Carawan

Mattijs van de Woerd/Bariton und Vokalensemble The Gents unter der Leitung von Peter Dijkstra: "Salut, Dame Sainte" und "O mes tres chers freres" von Maurice Durufle

Dorothea Rieger/Sopran, Sigrun Schell/Alt und Cantus et musica Freiburg unter der Leitung von Raimund Hug: "Hymnus pro festo Sancti Patris Augustini" von Georg Donberger