Erfüllte Zeit

01. 11. 2009, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

 

 

Redaktion: Martin Gross

Moderation: Brigitte Krautgartner

 

 

 

"Die Bergpredigt - Die Rede von der wahren Gerechtigkeit"

(Matthäus 5, 1 - 12a)

>>Kommentar: Hans-Peter Premur. Er ist katholischer Hochschulseelsorger in Klagenfurt und Pfarrer der Gemeinde Krumpendorf.

 

 

Popmusik als Religionsersatz

Man spricht von Pop-Ikonen und treuen Fans, die regelmäßig zu Konzerten pilgern - was oft mit erheblichen Kosten und Mühen verbunden ist.

Die Stars des modernen Musikbusiness wiederum verbreiten nicht nur mehr oder weniger melodiöse Töne - sondern oft auch Botschaften, messages, die weit über den Bereich der Unterhaltung hinausgehen. Verstehen sich "Madonna" und Co. als moderne Heilsbringer? Und kann Popmusik selbst zum Religionsersatz werden? Maria Harmer ist diesen Fragen nachgegangen.

 

 

Klaus Maria Brandauer mit Bonhoeffer-Programm

Klaus Maria Brandauer, einer der wenigen echten österreichischen Weltstars aus dem steirischen Bad Aussee, hat schon seit einiger Zeit seine künstlerischen Theater-Zelte in Berlin aufgeschlagen. Ob als Wallenstein oder Dorfrichter Adam, oder demnächst auch als Sprecher in Arnold Schönbergs "Der Überlebende von Warschau" am 9. November beim Deutschen Fest der Freiheit am Brandenburger Tor mit Daniel Barenboim, der Staatskapelle Berlin und dem Staatsopernchor. Einen Tag davor gastiert Brandauer an der Burg in Wien mit einem Bonhoeffer-Programm, das er schon mehrfach präsentierte. Keine leichte Kost. Bonhoeffer war 39 Jahre alt als er von den Nationalsozialisten 1945 hingerichtet wurde. Kaum ein anderer evangelischer Theologe des 20. Jahrhunderts wirkte so tief und nachhaltig in seine Kirche und in die Gesellschaft hinein, wie er. Sein leidenschaftlicher und letztlich tödlicher Protest gegen das Nazi-Regime, seine aktive Rolle im Widerstand gegen Hitler, all dies spiegelt sich in seinen Texten wider: Voll Weisheit, Standhaftigkeit aber auch Zuversicht. Nachgedacht hat Brandauer immer schon über Macht und Ohnmacht, über Recht und Unrecht, über Gewalt und Liebe, auf der Bühne, im Film und auch im Leben, gesellschaftspolitisch engagiert, ohne sich parteipolitisch vereinnahmen zu lassen.1989 kam sein Film „Georg Elser - einer aus Deutschland" in die Kinos. Brandauer führte selbst Regie und war auch sein eigener Hauptdarsteller. Und jetzt präsentiert er Texte von Dietrich Bonhoeffer auf den Brettern des Wiener Burgtheaters.

Brandauer, seit 1972 an der Burg, seit 13 Jahren als Professor am Reinhardtseminar als Lehrer höchst erfolgreich, hat gut zwei Dutzend Filme gedreht, darunter "Mephisto", oder den James Bond-Streifen "Sag niemals nie", oder "Out of Africa", - das war 1985 - und brachte ihm einen Golden Globe ein. Sein Hamlet, sein Cyrano, sein Nathan sind an der Burg noch in bester Erinnerung. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Nun pendelt er zwischen Wien, Berlin und Bad Aussee, wo er 1944 geboren wurde. Und wohin er sich immer wieder zurückzieht - zum Nachdenken.

"Ich möchte Glauben lernen", dieses Zitat aus den Schriften Dietrich Bonhoeffers führt natürlich zur unvermeidlichen Frage an den Menschen Klaus Maria Brandauer, wie er es doch - frei nach Goethe - mit der Religion hielte.

Gestaltung: Kurt Lauermann und Martin Gross

 

>>Burgtheater Wien

 

 

10 Jahre Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre

10 Jahre ist es her, dass am Reformationstag, dem 31.Oktober 1999, in Augsburg die "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" unterzeichnet wurde. Vom damaligen Präsidenten des Lutherischen Weltbunds Christian Krause und Kardinal Edward Cassidy, damals Präsident des päpstlichen Einheitsrates - und damit Beauftragter für ökumenische Angelegenheiten.

Wie hat sich seither die Beziehung zwischen Rom und den Lutheranern entwickelt? Darüber hat Martin Gross mit dem lutherischen Bischof von Österreich Michael Bünker gesprochen.

 

Margot Käßmann zur EKD-Ratsvorsitzenden gewählt

Eine richtungsweisende Entscheidung hat die evangelische Kirche Deutschlands am Mittwoch gefällt. Mit 132 von 142 Stimmen wurde Margot Käßmann, die Landesbischöfin der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Hannovers zur neuen EKD-Ratsvorsitzenden gewählt - zur obersten Repräsentantin der 25 Millionen Protestanten in Deutschland. Käßmann ist die erste Frau in dieser Position. Sie hat angekündigt, eine zeitgemäße Kirche vertreten zu wollen.

 

 

Musikliste:

 

Choir of Christ Church Cathedral Oxford und Academy of Ancient Music unter der Leitung von Simon Preston: "Gloria" aus der "Missa Brevis in F-Dur HOB. XXII/1" von Joseph Haydn

 

Choralschola der Wiener Hofburgkapelle unter der Leitung von Josef Schabasser: "Gaudeamus omnes in domino", Gregorianischer Gesang

 

Madonna: "Like a prayer"

 

Michael Jackson: "Billie Jean"

 

Michael Jackson, Christa Larson und John Bahler Singers: "Heal the world"

 

REM: "Losing my religion" von Bill Berry, Peter Buck, Mike Mills und Michael Stipe

 

Marius Müller Westernhagen: "Jesus"

 

Mahalia Jackson und Mildred Falls Trio: "When the saints go marching in"

 

Vokalensemble unter der Leitung von Gerhard Schnitter: "Von guten Mächten wunderbar geborgen" von Otto Abel, Text von Dietrich Bonhoeffer

 

La Chapelle Royale und Collegium Vocale Gent unter der Leitung von Philippe Herreweghe: "Ein feste Burg ist unser Gott", BWV 80 von Johann Sebastian Bach, Text von Martin Luther und Salomo Franck