Erfüllte Zeit

15. 11. 2009, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

 

Redaktion und Moderation: Martin Gross

 

 

 

"Vom Kommen des Menschensohnes"

(Markus 13, 24 - 32)

>>Kommentar: Josef Schultes, Bibelwissenschafter aus Niederösterreich

 

 

Der heilige Leopold

Der 15. November ist Leopolditag, an dem das Andenken eines für die römisch-katholische Kirche heiligen, also vorbildhaften Mannes begangen wird. Wie bei Heiligen üblich, finden sich auch rund um seine Lebensgeschichte einige legendenhafte Erzählungen, am bekanntesten ist die von dem Schleier der Agnes und der Gründung von Klosterneuburg. (>>Schleierlegende)

Die Gründungssage von Klosterneuburg taucht erstmals im 14. Jahrhundert auf. Rund 200 Jahre nach dem Tod von Markgraf Leopold III. und seiner Ehefrau Agnes. Die Schleierlegende zeigt, wie die Nachfahren Leopolds ihre Vorfahren sehen wollten und sie idealisiert und stilisiert haben. Der Babenbergermarkgraf als einsamer Jäger in der unwirtlichen Wildnis, auf ein Zeichen Gottes wartend. Und das Zeichen Gottes hat den Impuls gegeben, dass aus der Wildnis blühendes, fruchtbares Land wurde. Viele Legenden sind im Laufe der Jahrhunderte entstanden, die sich mit Leopold und Agnes beschäftigten. Doch über den wirklichen Leopold und auch über seine Ehefrau Agnes weiss man nicht viel. Karl Brunner, Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Wien, hat nun ein Buch ("Leopold, der heilige", Verlag Bölau) geschrieben, das sich mit Leopold, Agnes und der Zeit, in der sie gelebt haben, beschäftigt. Wolfgang Slapansky hat mit Karl Brunner gesprochen.

 

 

Die Novizen in Stift Klosterneuburg

Seit mehr als 800 Jahren ist das Augustiner-Chorherren-Stift Klosterneuburg eines der wichtigsten religiösen Zentren Österreichs. Und es lockt bis heute geistlichen Nachwuchs aus allen Teilen der Welt an. Markus Veinfurter hat die Novizen im Stift Klosterneuburg besucht.

 

>>Stift Klosterneuburg

 

 

Renovierung in Stift Rajhrad

Das Stift Rajhrad nahe der tschechischen Stadt Brünn wurde im Jahre 1048, also 66 Jahre vor Klosterneuburg gegründet und ist somit das älteste Kloster Mährens. Im 18. Jahrhundert gab der böhmische Barock-Architekt Giovanni Santini-Aichl dem Stift seine heutige Gestalt. Die Besucher erleben hier aber nicht nur barocken Prunk: Deutlich zu merken sind auch die Spuren der Geschichte. Denn während der Zeit des Kommunismus wurde das Benediktinerkloster aufgelassen. 40 Jahre haben die Räume als Waffendepot gedient und sind zusehends verfallen. Heute ist erst ein kleiner Teil des Klosters renoviert, hier leben zurzeit sechs Mönche. Wichtige Unterstützung bei den Renovierungsarbeiten kommt vom Nachbarstift Altenburg im Waldviertel. Vergangenes Jahr ist Rajhrad dem Verein "Klösterreich" beigetreten - ein Netzwerk von Klöstern, die verstärkt touristische und kulturelle Aktivitäten anbieten. Das Stift Rajhrad beherbergt auch eine prunkvolle Bibliothek, die gerade fertig restauriert wurde. Sebastian Fleischer hat das Stift besucht.

 

>>Stift Rajhrad

>>Klösterreich

 

 

Musikliste:

 

Coro unter der Leitung von Mark Griffiths: "Richte mich, Gott, op. 78, Nr. 2" von Felix Mendelssohn-Bartholdy

 

Maurice Andre/Trompete, Nicolas Andre/Trompete und Ensemble Orchestral de Normandie unter der Leitung von Jean-Pierre Berlingen: "Suite in D-Dur" von Georg Friedrich Händel

 

Thomas Wasserfaller/Soli und Grazer Choralschola unter der Leitung von Franz Karl Praßl: "Ein Licht drang durch die dunkle Nacht und sandte seinen hellen Strahl", Gregorianischer Choral

 

Helmut Lerperger/Orgel: "Christe, qui lux es et dies" von Samuel Scheidt

 

La Capella Reial de Catalunya und Hersperion XX unter der Leitung von Jordi Savall: "Sancta Maria, succurre miseris", Motette von Tomas Luis de Victoria