Erfüllte Zeit

20. 12. 2009, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

 

 

Redaktion und Moderation: Martin Gross

 

 

 

"Der Besuch Marias bei Elisabet"

(Lukas 1, 39 - 45)

>>Kommentar: Wolfgang Langer, Religionspädagoge aus Perchtoldsdorf bei Wien.

 

 

Weihnachten - ein religiöses Fest?

Advent, das ist die Zeit von Glühwein und Punsch, Vanillekipferln und Lebkuchen, von Weihnachtsfeiern und dem "Little drummer boy" in der Endlosschleife aus den Lautsprechern der überfüllten Kaufhäuser.

Albert Biesinger ist Religionspädagoge und Professor an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen. Seine Bücher tragen Titel wie "Kinder nicht um Gott betrügen" und "Wie Gott in die Familie kommt". Im Advent und zu Weihnachten steht für den dreifachen Vater und mehrfachen Großvater die christliche Botschaft im Mittelpunkt.

Weihnachten zwischen Weihnachtsmännern und Werbeengeln, dem blondgelockten Christkind und dem Christuskind im Stall. Der Professor für Religionspädagogik und kirchliche Erwachsenenbildung plädiert immer wieder dafür, in der Familie Weihnachten als religiöses Fest zu feiern und erzählt, wie das in seiner Familie gemacht wird.

Albert Biesinger regt vor allem Eltern an, ihre Kinder auch während des Jahres durch kleine Gesten und regelmässige Rituale religiös zu erziehen: Sie etwa beim Fortgehen mit einem Kreuz auf die Stirn zu segnen oder am Morgen und vor dem Einschlafen zu beten. Das wäre eine solide Basis für alle, die dem religiös doch eher unbedarften Weihnachtsmann skeptisch gegenüber stehen.

Gestaltung: Maria Harmer

 

 

Telefonseelsorge 142

Der bevorstehende Heilige Abend und die anschließenden Weihnachtsfeiertage bereiten vielen Menschen Freude. Es gibt aber auch Schattenseiten. Wer Sorgen hat, einsam ist oder in einer kriselnden Beziehung lebt bekommt gerade zu Weihnachten psychische Probleme. Mit wem darüber reden? Seit Jahrzehnten aktiv ist die Telefonseelsorge.

Seit 42 Jahren arbeitet die ökumenisch geführte Telefonseelsorge in Österreich. Pro Jahr rufen - am Beispiel Wien - 100.000 Menschen die kostenlose Nummer 142 an.

Die Telefonseelsorge ist international. Telefono de la esperanza heißt es beispielsweise in Spanien, telefono amico in Italien. Hunderte ehrenamtliche Mitarbeiter sind für die Telefonseelsorge tätig, allerdings mit unterschiedlichem Zeitaufwand. Wer 142 anruft, wird automatisch zur zuständigen Stelle im jeweiligen Bundesland weitergeschaltet. Die Gründe für Anrufe sind unterschiedlich.

Die Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht, die Gespräche sind anonym, die Anrufe zur Telefonnummer 142 kostenlos. Die meisten Anrufe sind naturgemäß vor Weihnachten: Die Angst vor der Einsamkeit am Heiligen Abend, aber auch die Feiertage danach bereiten Kummer.

Die Telefonnummer 142 ist kostenlos und österreichweit gültig. Beratung gibt es neuerdings auch per email.

Mehr von Roberto Talotta

 

>>Telefonseelsorge

 

 

Gewalt gegen Frauen

Laut Schätzungen ist jede 5. in Österreich lebende Frau zumindest einmal in ihrem Leben von häuslicher Gewalt betroffen, die Weihnachtszeit ist da bei weitem keine Zeit der Schonung. Aber nur wenige Betroffene suchen Hilfe. Diese Tatsache ist für Organisationen wie die Katholische Frauenbewegung Anlass, gerade in der Vorweihnachtszeit bewusstseinsbildende Kampagnen zu setzen. Die Nummer der Frauenhelpline lautet 0800 222 555.

Daniela Zimper hat mit Margit Hauft, der Vorsitzenden der Katholischen Frauenbewegung, gesprochen.

 

>>Katholische Frauenbewegung Österreichs

 

 

Im Einsatz, um zu helfen

Wenn am 24. Dezember manche noch eilig die letzten Geschenke besorgen, bevor sie dann am Abend im Kreise ihrer Familien oder auch alleine feiern, haben andere an diesem Tag nicht frei, sondern arbeiten: Etwa Ärzte im Krankenhaus, Bedienstete der Verkehrsbetriebe oder auch Personal im Rettungs- und Pflegedienst. Wir haben die Einsatz-Zentrale der Johanniter-Unfall-Hilfe in Wien besucht und gefragt, wie es ist, zu Weihnachten für andere Menschen da zu sein und Dienst zu haben.

Gestaltung: Andreas Mittendorfer

 

>>Johanniter-Unfall-Hilfe

 

 

Weihnachtsstern und Physik

Die Advent- und Weihnachtszeit ist immer auch eine Zeit der Sterne, zurückgehend auf den Stern, dem laut biblischer Erzählung die drei Weisen bis nach Bethlehem gefolgt sind.

Lydia la Dous war als Astrophysikerin in den USA, Spanien, England und in ihrer Heimat Deutschland tätig, bevor sie in den Dominikanerorden eintrat. Seit fast sieben Jahren lebt sie im Dominikanerinnen-Kloster in Regensburg in strenger Klausur. Für einen Vortrag über Galileo Galilei an der Universität Wien durfte sie die Klausur verlassen.

Maria Harmer hat sie für uns getroffen.

 

Buchtipp:

Lydia La Dous: Galileo Galilei. Zur Geschichte eines Falls, Topos Taschenbücher Bd. 613 2007, € 9.90

 

 

Musikliste:

 

Chorus Viennensis unter der Leitung von Guido Mancusi: "Tauet, Himmel, den Gerechten"

 

Johannes Ebenbauer/Riegerorgel: "Duo-Gay" aus der "Suite du deuxième ton aus Livre d'Orgue" von Louis-Nicolas Clérambault

 

>>mehr über die CD zur Rettung der Wöckherl-Orgel

 

Kammerchor Pecs unter der Leitung von Aurel Tillai: "Adventi enek" von Zoltan Kodaly

 

Christopher Cock/Tenor und Robert Shaw Chamber Singers unter der Leitung von Robert Shaw: "Mary had a baby"

 

Tomanerchor Leipzig: "Machet die Tore weit" von Andreas Hammerschmidt