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Erfüllte Zeit14. 03. 2010, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1
Redaktion: Martin Gross Moderation: Brigitte Krautgartner
"Das Gleichnis vom verlorenen Sohn" (Lukas 15, 1 - 3. 11 - 32) >>Kommentar: Theresia Heimerl. Die katholische Theologin lehrt am Institut für Religionswissenschaft der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz.
Therapiezentrum für behinderte Kinder in Bosnien-Herzegowina Sie ist 77 Jahre alt und kein bisschen
müde, sondern voller Tatendrang: Annemarie Kury. Ihr besonderes Anliegen ist Hilfe für
die Menschen in Bosnien-Herzegowina. Seit 1991 fährt sie mehrmals im
Jahr mit Hilfsgütern nach Süden - so auch in wenigen Tagen wieder.
In ihrer Wohnung in Wien-Gersthof
laufen die Fäden von Annemarie Kurys Hilfe für Bosnien-Herzegowina
zusammen. Vor ihr auf dem Tisch liegt ein rotes Büchlein, wo sie
Spendengelder fein säuberlich notiert. Lebensmittel, Medikamente und Kleidung
habe sie Anfang der 1990er Jahre in ihren PKW gepackt, heute sei
ihre Hilfe ganz genau auf die jeweiligen Menschen abgestimmt, so
Kury. Annemarie Kury managt gestützte
Arbeitsplätze ebenso wie Pflege für bedürftige Menschen. Oder sie
hilft finanziell aus, etwa bei Wasser- oder Stromkosten. Vor rund 20
Jahren begann sie sich zu engagieren, damals zu Beginn des
Jugoslawien-Krieges. Sie habe damals ihr Auto mit
Lebensmitteln vollgepackt und sei mitten ins Krisengebiet, zunächst
nach Kroatien gefahren, um zu helfen: In ihrer alten
Krankenschwesterntracht, mit selbst ausgestelltem
Empfehlungsschreiben. Direkt im Zentrum, neben dem Dom von
Zagreb habe sie ihr Auto abgestellt und gemeinsam mit der Caritas
die Hilfsgüter verteilt, erinnert sich Kury. Bis heute sind es 165 Fahrten geworden.
Die 77-Jährige engagiert sich, obwohl
oder gerade weil sie selber in ihrem Leben immer wieder mit harten
Schicksalsschlägen konfrontiert war. Als junges Mädchen wurde sie
aus ihrer Heimat Böhmen vertrieben, 1977 starb ihr Mann auf einer
Himalaya-Expedition und im vorigen Jahr verlor sie ihren Sohn. Der Glaube sei für sie besonders
wichtig, die Schwierigkeiten in ihrem Leben zu bewältigen, meint
Annemarie Kury. Und zugleich möchte sie auch die
Menschen in Bosnien-Herzegowina nicht alleine lassen. Ihre Hilfe geht weiter: Bereits in
wenigen Tagen wird sie wieder mit ihrem Auto in Richtung Balkan
aufbrechen. Und: Im Sommer soll aufgrund ihrer Initiative ein
Therapiezentrum für behinderte Kinder in Tuzla eröffnet werden, es
trägt den Namen "Koraci nade" und bedeutet "Schritte der Hoffnung".
Der Reinerlös ihres Frühlingskonzerts
kommt den Projekten von Annemarie Kury zu Gute - am 17. März im
Festsaal der Wiener Hofburg.
Andreas Mittendorfer
hat Annemarie Kury besucht.
Muslimische
Telefonseelsorge
Die Telefonseelsorge ist eine traditionsreiche und viel genutzte
Serviceeinrichtung der christlichen Kirchen, die auch von nicht
besonders religiösen Menschen gern genutzt wird. In Berlin hat sich mit Unterstützung
der evangelischen Diakonie eine spezielle Variante der
fernmündlichen und anonymen Beratung mittlerweile einen Namen
gemacht. Seit knapp einem Jahr gibt es dort eine
Telefonseelsorge, die sich auf Muslime in Deutschland konzentriert.
"Ein Notruf für die Seele - Ein
Gespräch kann Welten öffnen" - so bewirbt sie ihr Angebot. Es ist
wohl die einzige Beratungsstelle ihrer Art weltweit. Unser Korrespondent
Volker Obermayr berichtet
aus Berlin über ein Service mit ständig steigender Nachfrage.
Sabbatjahr gegen
Burn-out-Syndrom Beruflicher und familiärer Stress,
Überlastung allüberall - auch in den Kirchen. Das macht krank an Leib und Seele - oft
in Form von Depressionen und dem so genannten "Burn out"-Syndrom.
Seit zehn Jahren haben Pfarrerinnen und
Pfarrer der evangelischen Kirche Österreichs die Möglichkeit, ein so
genanntes Sabbatjahr oder Sabbatical zu halten. Die Idee stammt eigentlich aus der
Bibel - in regelmäßigen Abständen aus dem Alltagstrott auszubrechen,
eine Auszeit zu nehmen. Gestaltung:
Astrid Schweighofer
Arnold Schönberg Chor und Concentus musicus Wien unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt: "Agnus Dei" aus der "Missa Brevis in C-Dur, KV 220" von Wolfgang Amadeus Mozart
Grazer Choralschola unter der Leitung von Franz Karl Prassl: "Laetare Jerusalem", Gregorianischer Choral
Choir of King's College, Cambridge und English Chamber Orchestra unter der Leitung von Stephen Cleobury: "Libera me" aus dem "Requiem op. 48" von Gabriel Faure
The Gents unter der Leitung von Peter Dijkstra: "Salvator mundi" von Thomas Tallis
La Petite Bande unter der Leitung von Sigiswald Kuijken: "Christe eleison" aus der "Messe in h-moll, BWV 232" von Johann Sebastian Bach
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