Erfüllte Zeit

13. 06. 2010, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

 

Redaktion: Martin Gross

Moderation: Brigitte Krautgartner

 

 

 

"Die Begegnung Jesu mit der Sünderin" (Lukas 7, 36 bis 8, 3)

>>von Bernadette Spitzer. Sie ist katholische Theologin mit Schwerpunkt Pastoraltheologie und Religionspädagogik - das heutige Sonntagsevangelium zählt zu ihren Lieblingsstellen in der Bibel.

 

 

20 Jahre Or Chadasch

Vor 200 Jahren entstand in Deutschland  das progressive Judentum. Es ist eine Strömung innerhalb des jüdischen Glaubens, die sich durch besondere Offenheit dem modernen Leben und auch anderen Religionen gegenüber auszeichnet.

"Der Tradition treu und offen für die Moderne", so lautete konsequenterweise auch das Motto, unter dem das 20-Jahr-Jubiläum der progresssiven jüdischen Gemeinde in Wien stand. Or Chadasch, so heißt sie. Aus diesem Anlass lud die Gemeinde kürzlich zu Gottesdiensten, Festvorträgen und einem Tag der offenen Tür. Es wurde dabei nicht nur der eigenen Geschichte gedacht, sondern blickte auch auf 200 Jahre Reformjudentum zurück.

Astrid Schweighofer hat die Gemeinde besucht.

 

>>Or Chadasch Wien

 

 

"Fargesene Lider"

 - das sind jiddische Stücke, die einst berühmt waren und mit ihrer Zeit untergegangen sind: Lieder, die während der Shoa im osteuropäischen Shtetl geschrieben wurden; Lieder, die nach dem Krieg neuen Mut verliehen haben, Lieder auf Jiddisch, jener Sprache "für fromme Freude, Lebenslust und tiefes Verständnis der menschlichen Eigenart", wie sie der Jiddisch schreibende Literatur-Nobel-Preisträger Isaac Bashevis Singer formuliert hat. Der Chorleiter des Wiener Jüdischen Chors Roman Grinberg hat diese Lieder gesammelt und neu arrangiert. Sie bilden das aktuelle Programm des Wiener Jüdischen Chores.

Gestaltung: Daniela Zimper

 

>>Wiener Jüdischer Chor

 

Tipp:

Am 24. Juni gibt der jüdische Chor im Wiener Konzerthaus sein Jahreskonzert unter dem Titel „Fargesene Lieder". Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg wird anläßlich seines 60. Geburtstages im Rahmen dieses Abends geehrt - und er wird auch selber singen.

 

>>Wiener Konzerthaus

 

 

Pionierin der Pflegewissenschaft: Elisabeth Seidl

Über die längerfristige Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems wird derzeit ausgiebig diskutiert. Die Zahlen für die Kosten im Pflegebereich sind jetzt schon hoch. Tatsache ist, dass immer mehr Menschen Pflege brauchen. Derzeit werden in Österreich rund 540.000 hilfs- und pflegebedürftige Personen zu Hause betreut. Aufgrund der demographischen Entwicklung wird sich ihre Anzahl bis zum Jahr 2011 auf knapp 800.000 erhöhen. Freundlich formuliert also eine Herausforderung.

Eine, die viel darüber nachdenkt, ist Elisabeth Seidl. Sie gilt als die Pionierin der Pflegewissenschaft in Österreich. Professionalisierung und Akademisierung der beruflichen Pflege sind ihr wichtige Anliegen, wie sie nicht müde wird, herauszustreichen.

Kommende Woche wird Elisabeth Seidl das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien" verliehen.

Nicht nur über Fragen des Gesundheitssystems sondern auch über gelebte Nächstenliebe am Krankenbett hat Maria Harmer mit Elisabeth Seidl gesprochen.

 

Buchtipps:

 

Elisabeth Seidl, Sigred Labenbacher (Hg.), "Pflegende Angehörige im Mittelpunkt. Studien und Konzepte zur Unterstützung pflegender Angehöriger demenzkranker Menschen", Böhlau Verlag

 

Wilfried Schepp, Ilsemarie Walter (Hg.), "Multikulturalität in Pflege und Gesellschaft. Zum 70. Geburtstag von Elisabeth Seidl", Verlag Böhlau

 

 

Musikliste:

 

Collegium Vocale Gent unter der Leitung von Philippe Herreweghe: "Gloria" aus der "Messe in h-moll, BWV 232" von Johann Sebastian Bach

 

Hansjörg Schellenberger/Oboe und Rolf Koenen/Klavier: "Romanze für Oboe und Klavier op. 94, Nr. 1" von Robert Schumann

 

Estrongo Nachama und Chor: "W'Hogen Baadenu" von Louis Lewandowski

 

Choir of New College, Oxford und The King's Consort unter der Leitung von Robert King: "All the kings of the earth" von Henry Purcell

 

Wiener Kammerchor unter der Leitung von Johannes Prinz: "Wie lieblich sind deine Wohnungen", Motette von Johann Hermann Schein