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Erfüllte Zeit31. 10. 2010, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1
Redaktion: Martin Gross Moderation: Markus Veinfurter
"Jesus im Haus des Zöllners Zachäus" (Lukas 19, 1 - 10) >>Kommentar: Pater Karl Schauer, Superior und Wallfahrtsdirektor in Mariazell.
Reformationsempfang 2010
Zum zehnten Mal hatten die evangelischen Kirchen bereits zum
"Reformationsempfang" geladen. Als Hauptthema hatten sie diesmal
"Migration" gewählt. Ein vielschichtiges und
kontroversielles Thema - wie die jüngsten Wahlkämpfe gezeigt haben. Als Festredner war Elias Bierdel
geladen. Er hat im Jahr 2004 mit dem Hilfsschiff Cap Anamur 37
Flüchtlingen vor Sizilien das Leben gerettet - und wäre dafür
beinahe (als Schlepper) in einem italienischen Gefängnis gelandet. Heute arbeitet er am Österreichischen
Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung in Burg Schlaining.
Aufgewachsen ist er in Berlin - keine
100 Meter von der Berliner Mauer entfernt. Der Reformationsempfang der
evnagelischen Kirchen ist längst zu einem interreligiösen Treffpunkt
geworden. Nicht nur die anderen christlichen Kirchen auch die
anderen Religionsgemeinschaften Österreichs
sind hochrangig vertreten. Gestaltung: Markus Veinfurter
Diakoniepreis an
Matthias Geist
Fixer Bestandteil des Reformationsempfangs ist Jahr für Jahr die
Vergabe des Diakoniepreises. Ausgezeichnet wurde heuer das Projekt
EV.ANG - Evangelisch für Angehörige - und zwar für Angehörige von
Untersuchungshäftlingen und Häftlingen. Der evangelische Gafängnisseelsorger
Matthias Geist hat das Projekt initiiert - das
Roberto Talotta
vorstellt. Auf den evangelischen Reformationstag
folgt das katholische Allerheiligenfest - und dann Allerseelen, der
traditionelle Tag des Totengedenkens. Der Besuch auf dem Friedhof ist für
viele - nicht nur für religiöse Menschen - nach wie vor ein Fixpunkt
und Pflichttermin in den ersten Novembertagen. Ein ganz besonderer "Privatfriedhof"
ist die Kapuzinergruft in Wien. Hier ruhen 138 Mitglieder des Hauses
Habsburg. Zum heutigen Reformationsfest steht das
Haus Habsburg in einem eigenen Verhältnis - waren es doch die
katholischen Habsburger, die brutal gegen die "neue Lehre"
vorgegangen sind und später ebenso brutal die Re-Katholisierung des
Landes herbeigeführt haben. Ihre letzte Ruhestätte ist heute primär
gut besuchte Touristenattraktion - am Neuen Markt in der Wiener
Innenstadt unterhalb der Kapuzinerkirche gelegen. Betreut wird die
Gruft von den gleichnamigen Ordensbrüdern, den Kapuzinern. Gestaltung:
Maria Harmer Wer "Masel" hat, der hat "Glück". Mit
der "Mischpoche", also der "Familie", gibt es manchmal "Zores" -
Probleme. Und manchmal ist man auch einfach "meschugge" - verrückt.
All diese Wort, die aus dem
Wienerischen nicht mehr wegzudenken sind, kommen aus dem Jiddischen.
In Österreich lebten bis 1938 etwa 200.000 Jüdinnen und Juden. Viele
von ihnen haben Jiddisch gesprochen. In der Leopoldstadt hat es
sogar ein Theater gegeben, auf dem jiddische Stücke zu sehen waren.
Diesem reichen Schatz der
jiddisch-sprachigen Kultur und Musik, die auch im religiösen Leben
der jüdischen Gemeinden bis heute eine wichtige Rolle spielt, widmet
sich auch heuer wieder der "Jiddische Kulturherbst", eine Initiative
des Jüdischen Instituts für Erwachsenenbildung. Produktionen aus
Israel, den USA und Österreich sind derzeit in Wien zu sehen.
Alexandra
Mantler-Felnhofer hat für uns einige dieser Konzerte besucht.
>>Jiddischer Kulturherbst 2010 |