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Erfüllte Zeit21. 11. 2010, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1
Redaktion: Martin Gross Moderation: Brigitte Krautgartner
"Die Kreuzigung" (Lukas 23, 35 - 43) >>Kommentar: Veronika Prüller-Jagenteufel.
Das islamische Opferfest
Das Christkönigsfest soll in der katholischen Kirche - viele Wochen
nach Ostern - noch einmal die zentrale Botschaft des Evangeliums
hervorheben: Das Leben ist stärker als der Tod. Eben dieser Aspekt lässt sich auch im
islamischen Opferfest finden, das gläubige Musliminnen und Muslime
in aller Welt in der vergangenen Woche gefeiert haben. Es erinnert
an Abraham, der bereit war, seinen Sohn zu opfern. Und daran, dass
Gott genau dieses Opfer nicht wollte - und dem Buben wie durch ein
Wunder das Leben geschenkt hat. Durch seine Treue zu Gott wird Abraham
- oder Ibrahim, wie er im Islam genannt wird - zum Modell für die
Gläubigen heute, unterstreicht Anas Schakfeh, der Präsident der
islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich. Die Erzählung von Abrahams
Opferbereitschaft und dem wundersamen Auftauchen des Tieres findet
sich in Judentum, Christentum und Islam. Letzterer jedoch geht davon
aus, dass der Sohn, der geopfert werden sollte, Abrahams
Erstgeborener, Ismael war. Dieser wird ja auch als großer Ahnherr
der Musliminnen und Muslime verehrt. In der jüdisch-christlichen Tradition
hingegen ist überliefert, dass Abraham Isaak opfern wollte - den
jüngeren Halbbruder Ismaels. Gestaltung: Martin Gross
Ausstellung Janusz Korczak
Der polnische Arzt, Schriftsteller und Pädagoge Janusz Korczak hat
unermüdlich für das Wohl der ihm anvertrauten Kinder gearbeitet -
und als er sie im Jahr 1942, weil sie Juden waren, nicht vor der
Mordlust der Nationalsozialisten retten konnte - da ist er mit ihnen
in den Tod gegangen. Freiwillig - obwohl er die Möglichkeit gehabt
hätte, sich zu retten. Immer wieder gibt es solche Menschen,
die mitten in Not und Gewalt menschlich bleiben und mit großer
Klarheit und ohne Hass bewusst in einen gewaltsamen Tod gehen. In Wien ist derzeit eine Ausstellung zu
sehen, die Janusz Korczak gewidmet ist. Die Ausstellung über Leben und Werk von
Janusz Korczak ist noch bis 29. November in Wien zu sehen und zwar
in der Pädagogischen Hochschule, Grenzackerstraße 18. Gestaltung:
Ursula Baatz
Kambodscha 30 Jahre nach dem Roten Khmer-Regime
Auch sie setzt sich - wie Janusz Korzcak - für das Wohl der Kinder
und für eine bessere Zukunft in ihrem Land ein: Die Pädagogin Sok
Eng. Über dreißig Jahre ist es her, dass in
Kambodscha die Roten Khmer gewütet haben - und noch immer sind die
Nachwirkungen dieses brutalen Terrorregimes zu spüren. Für das
kommende Jahr, 2011, wird der Beginn des Gerichtsprozesses gegen die
vier noch lebenden Khmer-Führer erwartet. Die Gräuel der
Vergangenheit werden dann wieder verstärkt Thema in der öffentlichen
Diskussion sein. Doch es ist nicht nur die Erinnerung,
die die mehrheitlich buddhistische Zivilbevölkerung in dem
südostasiatischen Land nicht zur Ruhe kommen lässt. Zwischen vier
und sechs Millionen Landminen sind laut Angaben des
Kinderhilfswerkes UNICEF noch in der Erde verborgen, auf Wegen und
Feldern aber auch in der Nähe von Dörfern, Brunnen - und Schulen. Sok Eng, die seinerzeit selbst Opfer
des Khmer-Regimes wurde, arbeitet heute für ein Projekt des
Jesuiten-Ordens, das genau in dem Bereich aktiv ist: Hilfe für
Minen-Opfer und Entschärfung der tödlichen Sprengfallen gehören zu
den vordringlichsten Anliegen der Initiative. Gestaltung:
Maria Harmer
Mikrokosmos
Klosterbibliothek
Lesen. Das gehörte vom Beginn an zu den zentralen Aufgaben von
Mönchen. Vorrangig dabei war das Studium der antiken Autoren sowie -
natürlich - die Lektüre der Heiligen Schrift und anderer religiöser
Werke. Bei den Benediktinern ist das Lesen Bestandteil der
Ordensregel. Es gehörte zur Pflicht der Ordensmänner, die antiken
Klassiker genau zu studieren. Und auch das Abschreiben von Texten
war angeraten, um, wie es hieß, dem Müßiggang vorzubeugen. Und so
legte jedes Kloster, das etwas auf sich hielt, eine umfangreiche und
repräsentativ ausgestattete Bibliothek an. Wissen war nicht nur
Macht, Wissen war auch die Grundlage für wirtschaftlichen
Fortschritt, eine gute und fruchtbare Seelsorge, also so gesehen die
Basis für die Zukunft eines Klosters und einer ganzen Region. Im eher abgelegenen Ennstal beherbergt
das Stift Admont eine Bibliothek, die fast eintausend Jahre alt ist.
Wolfgang Slapansky
hat diese beeindruckende Schatzkammer des Wissens besucht und den
Beitrag im Rahmen des Ö1-Themenschwerpunktes "Lesen!" gestaltet.
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