Erfüllte Zeit

29. 05. 2011, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

 

 

 

"Trostworte an die Jünger"

(Johannes 14, 15 - 21)

>>Kommentar: Reinhold Esterbauer

 

 

Bahnfahrt für Menschenrechte

Wer Grundsätzliches neu überdenken will, der ist wohl ganz gut beraten, wenn er - oder sie - vertraute Standpunkte aufgibt und Bewegung in die Sache bringt.

Und so hat die Caritas der Erzdiözese Wien zu einer Bahnfahrt der besonderen Art geladen. Unterwegs im nördlichen Niederösterreich von Retz nach Drosendorf haben sich rund 200 Fahrgäste - Personen mit Behinderung ebenso wie Betreuerinnen und Betreuer - mit dem Thema Menschenrechte auseinandergesetzt. Denn: Wer mit körperlichen oder intellektuellen Einschränkungen lebt, darf deshalb nicht jene Rechte einbüßen, die für die große Mehrheit ganz selbstverständlich sind.

Freilich: Was tun, wenn unterschiedliche Bedürfnisse zu schier unüberwindbaren Konflikten führen?

Fragen wie diese wurden auf der Bahnfahrt durch das nördliche Niederösterreich erörtert und auch künstlerisch umgesetzt.

Gestaltung: Marlene Fornaroli und Martin Gross

 

 

Nigeria nach den Wahlen

„Tanze deine Wut und deine Freuden

Tanze bis die Gewehre verstummen

Tanze tanze tanze

Der Kampf geht weiter."

Dieser Aufruf stammt von dem nigerianischen Schriftsteller und Bürgerrechtsaktivisten Ken Saro-Wiwa. 1995 wurde er nach einem Schauprozess hingerichtet. Sein Verbrechen: Er hatte sich allzu effizient für die Rechte seines Volkes, der Ogoni, eingesetzt. Auch die Verleihung des alternativen Nobelpreises während seiner Haft konnte sein Leben nicht retten.

Doch im bevölkerungsreichsten Land Afrikas melden sich immer wieder couragierte Stimmen zu Wort, die das rücksichtslose Vorgehen internationaler Multis, die Not der einheimischen Bevölkerung und vieles mehr kritisieren. Eine dieser Stimmen gehört Obiora Ike. Er ist römisch-katholischer Priester, Menschenrechtsaktivist und Caritas-Direktor in der südnigerianischen Diözese Enugu.

Auch nach den Wahlen in dem mehrheitlich muslimisch geprägten Land zeigt sich Obiora Ike skeptisch. Kürzlich war er auf Einladung der Organisationen Christian Solidarity International und "Kirche in Not" in Wien. Maria Harmer hat mit ihm gesprochen.

 

>>CSI Österreich

>>Christen in Not

 

 

"Muslimisch, weiblich, deutsch"

Sie ist gläubige Muslimin, trägt aber kein Kopftuch - und der Begründung für diese, für viele so erstaunliche Entscheidung, widmet sie in ihrem neuesten Buch ein ganzes Kapitel: Lamya Kaddor.

Sie ist Islamwissenschaftlerin und Mit-Begründerin des liberal-islamischen Bundes in Deutschland. Obwohl sie erst Anfang 30 ist, wurde sie bereits mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, im Oktober 2010 etwa wurde sie zu einer der einflussreichsten muslimischen Frauen Europas gekürt.

Vor kurzem hat Lamya Kaddor auf einer Lesereise Station im oberösterreichischen Steyr gemacht.

Und sie hat sich Zeit genommen, für eine Begegnung mit Markus Veinfurter.

 

Buch:

Lamya Kaddor "Muslimisch, weiblich, deutsch. Mein Leben für einen zeitgemäßen Islam", Verlag C. H. Beck