Erfüllte Zeit

27. 11. 2011, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

Lebensweisen - Glaubenswelten. Ein Panorama am Sonntagmorgen mit Reportagen und Berichten aus der Welt der Religion und Religionen

 

 

 

 

Markus 13, 24 - 37

>>Kommentar: Wolfgang Treitler, römisch-katholischer Theologe und Judaist.

 

 

100-Jahr-Jubiläum der Methodisten in Graz

Unter den 14 in Österreich staatlich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften zählt die evangelisch-methodistische Kirche - wie sie offiziell heißt - sicher zu den kleineren. Ihren eigenen Angaben zufolge hat sie hierzulande rund 1500 praktizierende Mitglieder, weltweit sind es rund 12 Millionen mit einem deutlichen Schwerpunkt in den Vereinigten Staaten.

In Österreich gibt es heute methodistische Gemeinden in Wien, St. Pölten, Salzburg, Ried, Linz, Bregenz und eben in Graz. Steirerinnen und Steirer haben hier ebenso ihre geistliche Heimat wie Zugewanderte - es ist also ein buntes Miteinander, von dem unser Grazer Kollege Werner Ranacher zum 100-Jahr-Jubiläum berichtet.

 

>>Evangelisch-methodistische Kirche Graz

 

 

100 Jahre Bahá'i in Österreich

Ausgerechnet in den Räumen des Grazer Priesterseminars hat man "Hundert Jahre Bahá'i-Religion in Österreich" gefeiert. Ein Akt interreligiöser Gastfreundschaft, der als Zeichen der Wertschätzung verstanden werden kann.

Wenn über die Bahá'i berichtet wird, dann zumeist weil ihre Mitglieder im Ursprungsland - im Iran nämlich - schwer verfolgt werden. Dort ist diese Glaubensgemeinschaft Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden. Wo sie anerkannt wird, gilt sie als jüngste Weltreligion.

Bahá'i glauben an einen Gott und an die fortschreitende Offenbarung dieses Gottes. In bestimmten Zeiträumen schicke dieser immer wieder göttliche Offenbarer, wie zum Beispiel Krishna, Moses, Buddha, Christus, Muhammad oder Bahá u' lláh, den Gründer und Namensgeber der Bahá'i-Religion - so die Glaubenslehre.

Nähere Informationen dazu und Impressionen vom 100-Jahr-Jubiläum von Peter Rudlof.

 

>>Bahá'i Österreich

 

 

Buchtipp: "Meine kleine große Welt"

Mit Friedensnobelpreisträgern wie Michail Gorbatschow und Kämpfernaturen wie Rudi Dutschke hat er Bekanntschaft gemacht: der Publizist Heinz Nussbaumer.

Die US-Präsidenten Reagan und Clinton hat er im Weißen Haus getroffen, PLO-Chef Arafat in dessen Bunker oder den Dalai Lama in einem Kloster.

Als Sprecher ehemaliger Bundespräsidenten hatte er zahllose Möglichkeiten zu ungewöhnlichen Begegnungen. Als Autor - unter anderem des Buchs "Der Mönch in mir" (Verlag Styria) - hat er seine internationalen Kontakte weiter gepflegt und ausgebaut. Nun ist er im offiziellen Ruhestand - doch "Ruhe" das ist für Heinz Nußbaumer ein Fremdwort: Neben einer reichen Vortragstätigkeit ist er auch Mit-Herausgeber der Wochenzeitung "Die Furche".

Eine Auswahl seiner vielen Begegnungen hat er nun in seinem neuen Buch "Meine kleine große Welt" (Verlag Styria) zusammengetragen.

Andreas Mittendorfer hat Heinz Nußbaumer zum Interview gebeten.

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Die Geschichte des Adventkranzes

Um sich die Wartezeit auf das Weihnachtsfest zu verkürzen - und um den Advent als vierwöchige Vorbereitungsphase spirituell zu nutzen - hat sich im Laufe der Zeit ein vielfältiges Brauchtum entwickelt. Das Herbergsuchen etwa, bei dem ein Marienbild oder eine Marienstatue von Haus zu Haus getragen wird. Oder das Adventsingen - das eigentlich aus der evangelischen Tradition stammt. Ebenso wie der Adventkranz - der ursprünglich etwas anders ausgesehen hat als heute - und dessen Erfindung auf den Gründer der evangelischen Diakonie zurückgeht. Hören Sie mehr von Sandra Szabo.

 

 

Filmtipp: "American Passages"

Die vorgestern in den Kinos angelaufene Dokumentation "American Passages" von Ruth Beckermann führt durch unterschiedlichste Staaten und Milieus der USA, der Film thematisiert die schmerzhafte Geschichte und die immer noch anhaltende Diskriminierung der afro-amerikanischen Bevölkerung ebenso wie das Los eines illegalen mexikanischen Arbeiters oder religiöse Einstellungen in "God's Own Country".

Geradezu entrückte Gospelsängerinnen zeigt Ruth Beckermann ebenso wie die traditionelle Sonntagsschule, in der Glaube als eine Art Wettbewerbsvorteil dargestellt wird.

Ein abwechslungsreicher Bilderbogen, Momentaufnahmen, die berührende und verstörende Einblicke in die US-Gesellschaft bieten.

Gestaltung: Brigitte Krautgartner