Erfüllte Zeit

18. 12. 2011, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

Lebensweisen - Glaubenswelten. Ein Panorama am Sonntagmorgen mit Reportagen und Berichten aus der Welt der Religion und Religionen.

 

 

 

 

 

 

Lukas 1, 26 - 38
>>Kommentar: Helga Kohler-Spiegel, Theologin und Religionspädagogin

 

 

Wann beginnt das menschliche Leben?

Die Frage klingt banal, es gibt den einen oder anderen Witz darüber, und doch ist sie höchst komplex und brisant:

Bei der Zeugung? Im Lauf der Schwangerschaft? Bei der Geburt? Oder wenn die Kinder endlich aus dem Haus sind?

Aber jetzt im Ernst gesprochen und theologisch formuliert stellt sich damit die Frage nach dem Zeitpunkt der "Beseelung" des Menschen.

Angesichts der Möglichkeiten der modernen Fortpflanzungsmedizin - von der "In-Vitro-Fertilisation" über Eizellen- und Samenspenden bis zur Präimplantationsdiagnostik - eine (auch politisch) heikle Frage.

Judentum, Christentum und Islam kommen dabei durchaus zu unterschiedlichen Antworten.

Auf Einladung des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit wurde darüber vor Kurzem in der Grazer Synagoge diskutiert.

Gestaltung: Maria Harmer

 

 

"Licht ins Dunkel": Ö1-Projekt

Die Arbeitswelt, aber auch private Kommunikation ist heute kaum mehr denkbar ohne technische Hilfsmittel, ohne Handys oder Computer etwa.

Ganz besondere Produkte entwickelt die gemeinnützige Gesellschaft LifeTool, denn diese Einrichtung hat es sich zum Ziel gesetzt, die Welt der Computer auch für Menschen mit Beeinträchtigungen zugänglich zu machen und stellt wertvolle Lern- und Trainingsprogramme her.

Jetzt wird erforscht, wie auch Tablet-PCs, die über Berührung der Bildschirmoberfläche zu bedienen sind, von Menschen mit Beeinträchtigungen benutzt werden können.

"Österreich 1" unterstützt im Rahmen von "Licht ins Dunkel" dieses innovative Projekt.

Sandra Szabo hat dazu in Oberösterreich die EDV-Werkstatt Hagenberg des Evangelischen Diakoniewerks Gallneukirchen besucht und den 26-jährigen Bernhard Karl bei seiner Arbeit begleitet.

 

Licht ins Dunkel-Spendentelefon:

0800/241211

 

Wenn auch Sie LifeTool mit dem Projekt - "Tablet-PCs und Apps für Menschen mit Behinderungen" - unterstützen wollen, dann können Sie das tun, indem Sie am "Licht ins Dunkel" - Spendentelefon erklären, dass sie für das "Ö1-Projekt LifeTool" spenden möchten.

 

Tipp:

Ganz im Zeichen von "Licht ins Dunkel" steht heute auch das Ö1-Quiz "gehört gewusst" - mit pominenten Kandidatinnen und Kandidaten - wie Sabine Haag und Gregor Seberg - zugunsten des Ö1-Projekt - zu hören ab 13.10 Uhr - hier im Programm Ö1.

 

 

CD-Tipp: Bibeln auf Wienerisch und Kärntnerisch

Nicht etwa in Hebräisch oder Altgriechisch, nicht in klassischem Latein, auch nicht in Hochdeutsch, sondern vielmehr im Dialekt gehalten sind die beiden biblischen Übersetzungen:

"Umadum a liachta Schein" heißt das Kärntner Evangelium von Michael Bünker und Sepp Lagger, und "Da Jesus und seine Hawara" von Wolfgang Teuschl erzählt das Leben Jesu nach.

Das erstgenannte Buch ist kürzlich erschienen, Letzteres ein seit mittlerweile vier Jahrzehnten ebenso beliebter wie umstrittener Klassiker. Gemeinsam haben beide Bücher, dass sie jetzt auch als Hörbuch auf CD erschienen sind.

"Da Jesus und seine Hawara" liest der als Ostbahn-Kurti bekannt gewordene Sänger Willi Resetarits. Das Kärntner Evangelium interpretieren die beiden Autoren selbst.

Gestaltung: Martin Gross

 

CDs:

"Es wead ana kemmen" und "Umadum a liachta Schein" von Michael Bünker und Sepp Lagger sind im Heyn-Verlag erschienen, den Büchern liegt jeweils eine CD bei. "Da Jesus und seine Hawara" von Wolfgang Teuschl ist als Buch und Hörbuch im Residenz-Verlag erschienen.

 

 

Buchtipp: "Geraubte Tradition"

Vorweihnachtliche Stimmung - die wird ja heutzutage immer füher verbreitet. Zumindest bemüht sich der Handel redlich darum. Das im Kern religiöse Weihnachtsfest ist längst zum Wirtschaftsfaktor geworden - und nicht wenige Menschen beklagen diese Entwicklung.

Vieles an diesem Fest - und an der Art und Weise, wie es gefeiert wird - ist in der Tat gar nicht "christlich". Dass es oft als "uralt", als sozusagen vor-christlich oder gar "heidnisch" eingestuft wird, geht auf den Nationalsozialismus zurück.

Denn selbstverständlich haben die Nationalsozialisten versucht, das "Fest der Feste" für sich zu vereinnahmen und in ihrem Sinne umzudeuten.

Vielen Bräuchen wurde daher ein entsprechender "germanischer" Ursprung angedichtet - und diese Erklärungen haften ihnen bis heute an, auch in der einschlägigen populären Fachliteratur.

Von "geraubter Tradition" spricht die Volkskundlerin Elsbeth Wallnöfer. Genauso heißt auch ihr neues Buch, das jetzt erschienen ist.

Gestaltung: Wolfgang Slapansky

 

Buch:

Elsbeth Wallnöfer "Geraubte Tradition. Wie die Nazis unsere Kultur verfälschten", St. Ulrich Verlag