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Erfüllte Zeit26. 12. 2011, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1
Lebensweisen - Glaubenswelten. Ein Panorama am Sonntagmorgen mit Reportagen und Berichten aus der Welt der Religion und Religionen.
Matthäus 10, 17 - 22 >>Kommentar: Helga Kohler-Spiegel. Die Vorarlberger Theologin lehrt Religionspädagogik und Pädogogische Psychologie an der Pädagogischen Hochschule in Feldkirch in Vorarlberg.
Chanukka, das andere
Lichterfest
Neben dem christlichen Weihnachtsfest wird in diesen Tagen noch ein
anderes Lichterfest gefeiert: das jüdische Tempelweihfest Chanukka.
Wenn auch Chanukka jedes Jahr im Umfeld von Advent oder Weihnachten
gefeiert wird, so kommt es doch nicht allzu oft vor, dass, während
die einen die Christbaumkerzen anzünden, die anderen dasselbe mit
den Kerzen am Chanukka-Leuchter tun. Heuer ist es wieder einmal so
weit, denn Chanukka hat am Abend des 20. Dezember begonnen - und
dauert noch bis zum 28. Nach jüdischem Kalender fällt der Beginn des
Festes immer auf den 25. Tag des Monats Kislew, und dann feiert man
acht Tage lang. Heute Abend werden sieben Chanukkakerzen plus eine
sogenannte Dienerkerze brennen. Chanukka heißt übersetzt "Weihung,
Einweihung" und erinnert an die Wiedereinweihung des 2. Tempels in
Jerusalem, den seleukidische Truppen erobert und Zeus gewidmet
hatten, das war im Jahr 164 vor Christus. Gestaltung:
Maria Harmer Tipp: Falls Sie im Raum Wien wohnen und bei
einem Chanukkah-Kerzenzünden dabei sein wollen, so können Sie das
heute und morgen um jeweils 17 Uhr 30 im Wiener Jüdischen Museum in
der Dorotheergasse erleben.
In memoriam Horst
Eberhard Richter
Er war der große Nestor der deutschen Psychotherapie, das
„öffentliche Gewissen“ und die Stimme von hunderttausenden kritisch
engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Am 19. Dezember ist Horst
Eberhard Richter nach kurzer schwerer Krankheit 88-jährig in Gießen
gestorben. In den 1960er Jahren hatte er in Berlin
das Psychoanalytische Institut geleitet, wurde danach Direktor der
Psychosomatischen Uniklinik in Gießen und leitete schließlich das
Sigmund Freud-Institut in Frankfurt. Berühmt wurde Richter vor allem
durch seine sozialpädagogischen Bestseller wie „Die Gruppe" ,
„Lernziel Solidarität“, „Flüchten oder Standhalten“ und der
„Gotteskomplex“. Er war Mitbegründer und Vorstandsmitglied der mit
dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Friedensärzte. Obwohl nicht parteigebunden war Richter
aktiv im Förderkreis um den SPD-Bundeskanzler Willy Brandt. Der
leidenschaftliche Pazifist und ATTAC-Unterstützer wurde und wird
wohl noch über seinen Tod hinaus von vielen engagierten jungen
Menschen als Vorbild angesehen. Ein Vorbild mit Brüchen, Ecken und
Kanten. In einem Gespräch mit
Johannes Kaup hat der
damals 80-jährige Einblick in seine Lebenswelt, seine Wertmaßstäbe
und seine Gottesbeziehung gegeben.
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