Erfüllte Zeit

15. 01. 2012, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

Lebensweisen - Glaubenswelten. Ein Panorama am Sonntagmorgen mit Reportagen und Berichten aus der Welt der Religion und Religionen.

 

 

 

 

Johannes 1, 35 - 42

>>Kommentar: Pater Karl Schauer, Prior von Mariazell.

 

 

Tag des Judentums

Übermorgen feiern die christlichen Kirchen in Österreich den "Tag des Judentums", wohlgemerkt also kein Festtag im jüdischen, sondern im christlichen Kalender. Seit dem Jahr 2000 steht er in den liturgischen Kalendern der Kirchen, die im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich vertreten sind. Mit ihm soll bewusst gemacht werden, dass das Christentum aus dem Judentum hervorgegangen und in ihm verwurzelt ist. Aus diesem Anlass ein sehr persönlicher Bericht eines deutschen Journalistenkollegen. Sebastian Engelbrecht ist Israel-Korrespondent der ARD und lebt seit Jahren in Tel Aviv. Wie er, der promovierte evangelische Theologe und praktizierende Christ, das Leben in einer jüdischen Mehrheitsgesellschaft erlebt, das erzählt er in der Sendung.

 

 

Buchtipp: "Jerusalem - Die Biographie"

"Nichts macht eine Stätte heiliger als die Konkurrenz mit anderen Religionen", schreibt Simon Montefiore. Der englische Historiker ist schon für seine Stalin-Biografie mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Bruno Kreisky-Preis. Nun hat er sich der Geschichte einer Stadt zugewandt, der er nicht zuletzt durch lange Familientradition verbunden ist. "Jerusalem - Die Biographie" (Verlag S. Fischer) heißt das Buch. Anita Pollak hat es gelesen.

 

 

Spiritualität und Volksfrömmigkeit auf den Philippinen

Eines jener Länder, in denen die Dreikönigsaktion - das Hilfswerk der katholischen Jungschar - Projekte unterstützt sind die Philippinen; und in den vergangenen Weihnachtsfeiern waren Buben und Mädchen wieder mit ihren Liedern und Sprüchen als Sternsinger unterwegs, um Spenden zu sammeln - eben auch für Menschen auf den Philippinen. In dem südostasiatischen Inselstaat sind mehr als 80 Prozent der Menschen römisch-katholisch, der Glaube an Wunder und Schutzfunktionen von Heiligen ist dort aber weit verbreitet und hat wohl vor- oder außerchristliche Wurzeln. Zum Beispiel haben erst in der vergangenen Woche hierzulande unvorstellbare drei Millionen Menschen an einer Prozession teilgenommen, bei der eine lebensgroße schwarze Jesusstatue durch Manila getragen worden ist.

Gestaltung: Sandra Szabo

 

 

Porträt von Matthias Beck

23 Neupriester wurden im vergangenen Jahr in der Erzdiözese Wien geweiht. Ein Höchststand seit vielen Jahren. Zahlreiche Männer sind sogenannte Spätberufene, sie waren zuvor im diplomatischen Dienst, arbeiteten als Krankenpfleger, Tischler oder EDV-Spezialist, waren Bäcker oder Soldat.

Oder Universitätsprofessor, wie Matthias Beck. Der gebürtige Hannoveraner hatte zuvor Medizin und Pharmazie studiert. Anschließend studierte er Theologie und Philosophie und habilitierte sich im Fach Moraltheologie im Bereich der Stammzellforschung und der Herstellung von Mensch-Tier-Wesen. Seit 2007 ist Matthias Beck außerordentlicher Universitätsprofessor für Moraltheologie mit Schwerpunkt Medizinethik an der Römisch-Katholischen Fakultät der Universität Wien.

Seit seiner Priesterweihe im Wiener Stephansdom im Juni ist er zudem Kaplan einer Pfarre im 5. Wiener Gemeindebezirk. Und seit Oktober Mitglied der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt.

Maria Harmer hat mit dem vielseitigen Neupriester gesprochen.