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Erfüllte Zeit12. 02. 2012, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1
Lebensweisen - Glaubenswelten. Ein Panorama am Sonntagmorgen mit Reportagen und Berichten aus der Welt der Religion und Religionen.
Markus 1, 40 - 45 >>Kommentar: Josef Schultes, Religionspädagoge
150 Jahre Lourdes
Am 11. Februar 1858 haben die Erscheinungen begonnen, bereits vier
Jahre später, vor genau 150 Jahren, wurden sie offiziell anerkannt. 1993 hat dann Papst Johannes Paul II.
den 11. Februar zum Welttag der Kranken erklärt. Die "Seherin" von Lourdes, Bernadette
Soubirous, hat übrigens nie behauptet, sie sei der Jungfrau und
Gottesmutter begegnet - wie es im kirchlichen Sprachgebrauch so
schön heißt. Sie hat immer nur von einer "schönen
Dame" berichtet - die sie schließlich nach jener Quelle graben ließ,
die bis heute so vielen Menschen Kraft und Hoffnung gibt. Auf der Flucht vor den Nazis hat der
Schriftsteller Franz Werfel der mittlerweile Heiligen Bernadette ein
literarisches Denkmal gesetzt. "Das Lied von Bernadette" fasziniert
bis heute viele Menschen. Auf den Markt kam der Roman 1941 - als das
nationalsozialistische Deutschland fast unbezwingbar schien - und
wurde sofort zum Bestseller. Vor allem in den USA. Gestaltung:
Wolfgang Treitler Tipp: Der Film mit Jennifer Jones in der
Hauptrolle ist 2004 auf DVD erschienen. Der Roman "Das Lied von
Bernadette" ist im Fischer Verlag sowohl als e-book als auch in
traditioneller Buchform erhältlich.
Else Lasker-Schüler
"Ich und Ich"
Else Lasker-Schüler gilt als Poetin der Zeichenfeder und Spielerin
am Abgrund. Sie war - wie Franz Werfel - eine schillernde,
facettenreiche Persönlichkeit: Dichterin und Zeichnerin, jüdisch und
deutsch zugleich, eine exaltierte Kunstfigur und melancholische
Träumerin. 1869 in Elberfeld an der Wupper - heute
ein Teil der Stadt Wuppertal - geboren, ist sie schon früh mit
aggressivem Antisemitismus konfrontiert worden. Die
Nationalsozialisten bezeichneten sie als "entartete Künstlerin". 1945 - im selben Jahr wie Franz Werfel
- ist sie im Exil gestorben. Derzeit wird ihr letztes Drama "Ich und
Ich" im Theater Nestroyhof Hamakom in Wien gezeigt, eine
österreichische Erstaufführung, inszeniert von Michael Gruner. Thema
ist die gespaltene Seele der Dichterin Else Lasker-Schüler vor dem
Hintergrund des zweiten Weltkrieges und der Shoah. Die Frage, die
das ganze Stück durchzieht: Kann es Gott geben, wenn das Böse die
Welt beherrscht? Kerstin
Tretina berichtet. Tipp: Das Stück ist noch bis zum 18. Februar
im >>Theater
Nestroyhof Hamakom zu sehen. Zudem wird in Wien von 10. bis
15. April das 18. Else-Lasker-Schüler-Forum mit zahlreichen
Uraufführungen und Vorträgen (>>Programm)
stattfinden.
Sufismus -
mystische Tradition des Islam
Bekannt als Repräsentanten des Islam sind die "tanzenden Derwische"
- vor allem weil sie praktisch allen Türkei-Reisenden als
quasi-folkloristische Attraktion vorgeführt werden. Unter diesem Deckmantel konnte eine
mystische Tradition des Islam bis heute in der Türkei überleben, dem
Laizismus und der staatlichen Lenkung der Religion zum Trotz - der
so genannte "Sufismus". Was das genau ist, erfahren Sie im
Beitrag von Marie-Therese Mürling.
Symposion
"Heimat - christlich - Abendland"
Ein hochkarätig besetztes Symposion in Dürnstein beschäftigt sich
Ende Februar mit dem Begriffsdreieck "Heimat - christlich -
Abendland - Von welchen Werten sprechen wir?", angelegt als Teil 1
einer ganzen Veranstaltungsreihe. Das Symposion findet von 23. bis 26.
Februar im Stift Dürnstein statt. Gestaltung: Nina Goldmann
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