Vatikan weist Vorwürfe wegen jüdischer Kinder zurück

Der Vatikan weist Vorwürfe zurück, wonach die katholische Kirche gerettete jüdische Kinder nach dem Zweiten Weltkrieg nicht an deren Eltern zurückgeben wollte.

Rom hätte nach Kriegsende ausdrücklich angeordnet, jüdische Kinder, die die Kirche vor der Judenverfolgung der Nazis versteckt hatte, "sollten sofort den Eltern wieder zurückgegeben werden", sagte der deutsche Jesuitenpater Peter Gumpel in einem Interview von "Radio Vatikan". Gumpel stellte die Echtheit eines Dokuments in Frage, das die Mailänder Zeitung "Corriere della Sera" jüngst veröffentlichte. Laut der Zeitung hat Papst Pius XII. 1946 die französische Kirche aufgefordert, die Zurückgabe geretteter jüdischer Kinder an deren Eltern oder an jüdische Institutionen zu verhindern. Den Angaben zufolge wollte Pius damit erreichen, dass die jüdischen Kinder auch weiterhin christlich erzogen werden. Es sei ihm besonders um Kinder gegangen, die während der deutschen Besatzung in Frankreich getauft worden waren.

Seligsprechung von Papst Pius XII.

Peter Gumpel ist Relator (Untersuchungsrichter) im Verfahren zur Seligsprechung von Papst Pius XII. (1939-1958). Pius steht seit Jahrzehnten wegen seines "Schweigens" zur Judenverfolgung Hitlers im Kreuzfeuer der Kritik. Historiker meinen, er habe sich öffentlich nicht genügend gegen die Verbrechen gestellt.

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