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News 12. 01.
2005 |
Kardinal Laghi: Bush
"irrte sich" über Resultate des Irak-Krieges
Der frühere Apostolische
Nuntius in Washington und emeritierte Präfekt der vatikanischen
Bildungskongregation, Kurienkardinal Pio Laghi, hat Bedauern über die
Irak-Politik der USA geäußert.
Präsident
George W. Bush habe sich "geirrt", als er meinte, dass die
Intervention im Irak eine kurze Militäraktion sein werde, so Laghi laut
"Kathpress" im italienischen katholischen TV-Sender "Telepace".
Laghi war der Sonderemissär des Papstes für die USA im Vorfeld des
Irak-Feldzugs. Sein Auftrag war, der Regierung Bush die Bedenken Johannes
Pauls II. vorzutragen. In dem "Telepace"-Gespräch erzählte Laghi
bisher nicht an die Öffentlichkeit gekommene Details über seine
Irak-Mission in Washington. "Bush sagte mir am 5. März 2003: Eminenz,
machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden schnell sein. Und es wird alles gut
ausgehen". "Bedauerlicherweise" - so der Kurienkardinal -
habe der Verlauf seither gezeigt, dass das angenommene Szenario ein Irrtum
gewesen sei. Es sei nicht schnell gegangen und auch nicht günstig. Lange in Washington tätig
Kardinal
Laghi war von 1980 bis 1990 Apostolischer Nuntius in Washington. Im Vorjahr
hatte er die USA aufgefordert, in die Familie der Nationen zurückzukehren
und "die Versuchung zu überwinden, alles alleine tun zu wollen."
Er kritisierte auch die Misshandlungen irakischer Gefangener und
Bombardierungen von Moscheen.
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