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News 18. 01.
2005 |
Syrisch-katholischer
Erzbischof im Irak entführt
Der Erzbischof der
syrisch-katholischen Kirche im nordirakischen Mossul, Basile Georges
Casmoussa, ist am Montag von Aufständischen verschleppt worden.
Laut
Nachrichtenagentur "Reuters" berichtete ein Vertreter der
irakischen Christen, Casmoussa sei in Mossul von Bewaffneten im nördlichen
Bezirk Al-Madschmua Al-Thakafija verschleppt worden. Der Erzbischof von
Mossul sei auf dem Weg zu Familien seiner Gemeinde gewesen. Es sei aber
nicht klar, ob er aus politischen, finanziellen oder Konfessionsgründen
entführt worden sei. Vatikan fordert sofortige
Freilassung
Der
Vatikan verurteile den "terroristischen Akt" entschlossen und
fordere die sofortige Freilassung des Geistlichen, sagte Vatikansprecher
Joaquin Navarro Valls in Rom. Einzelheiten über die Umstände der Entführung
nannte er nicht. Der
Patriarch der chaldäischen Christen in Bagdad, Emmanuel Delly, sagte der
katholischen Nachrichtenagentur Misna, Casmoussa sei nach einem Hausbesuch
in seiner Diözese in Mossul entführt worden. Die Tat sei vermutlich nicht
speziell gegen die Christen gerichtet, da auch immer wieder Muslime und
Vertreter der Zivilbehörden verschleppt würden. Christen verlassen das Land
Der
66-jährige Casmoussa stammt aus dem nordirakischen Karakosch. 1962 wurde er
zum Priester, 1999 von Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof ernannt. Die
syrisch-katholische Gemeinde umfasst rund 75.000 Gläubige; etwa 45.000 von
ihnen leben in der Region um. Der Anteil der Christen an der gesamten
irakischen Bevölkerung liegt bei etwa drei Prozent, Katholiken machen nur
einen ganz geringen Teil aus. In
den vergangenen Monaten wurden immer wieder Christen Ziele von Terroranschlägen.
Mehrere Kirchen wurden bereits zerstört. Nach offiziellen Schätzungen
haben seit vergangenem August rund 15.000 irakische Christen das Land
verlassen.
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