News 12. 02. 2007

Katholische Segensfeiern am Valentinstag

Auch heuer finden in einigen katholischen Kirchen am Valentinstag spezielle "Segnungsgottesdienste für Liebende" statt. Das kirchliche Angebot richtet sich ausdrücklich auch an unverheiratete Paare, auch gleichgeschlechtliche Paare sind - etwa beim Gottesdienst im Wiener Stephansdom - willkommen.

Rund 500 Paare haben sich am Valentinstag des vergangenen Jahres zur Segnung der Liebenden im Wiener Stephansdom eingefunden. Dompfarrer Anton Faber hatte mit drei Priestern und zwei Diakonen einen Wortgottesdienst gefeiert, der unter dem Motto aus dem ersten Johannesbrief stand "Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm". Im Anschluss daran segneten die Geistlichen die Anwesenden. Alle Ehepaare und Paare, die auf dem Weg zur Ehe sind, wurden gemeinsam, die anderen einzeln gesegnet. Nach Angaben Fabers waren rund 70 Prozent der Gottesdienstbesucher bereits seit langem verheiratete Ehepaare. Sie wollten nochmals ihre Beziehung unter den Segen Gottes stellen. Der Rest waren Verliebte kurz vor der Hochzeit, geschiedene Wiederverheiratete und etwa zehn Prozent Homosexuelle, berichtete Faber der APA.

"Segnungsgottesdienste für Liebende"

Der Dompfarrer zeigte sich gegenüber der APA sichtlich begeistert vom Erfolg seiner Aktion anlässlich des Valentinstags. "Besonders ergreifend waren Paare, die teilweise schon Jahrzehnte zusammen sind." Sogar aus Salzburg waren Liebende gekommen, ein Mann und eine Frau freuten sich - nach einer Fehlgeburt - auf die bevorstehende Niederkunft und ein lesbisches Pärchen in den Siebzigern lebt schon seit vielen Jahrzehnten zusammen. Auch heuer lädt Faber daher am 14. Februar um 20.00 Uhr zu einem Gottesdienst für Liebende. Auch in einigen anderen österreichischen Kirchen finden heuer "Segnungsgottesdienste für Liebende" statt.

Erzdiözese verteilt "Liebesbriefe von Gott"

Die Erzdiözese Wien lädt am heurigen Valentinstag zu einem "Rendezvous der besonderen Art: 100.000 "Liebesbriefe von Gott" werden von "Valentins-Botinnen und -Boten" in ganz Wien verteilt. Die "Liebesbriefe" laden zum erneuten Nachdenken über Gott ein. "Am Tag der Liebe", so Pastoralamtsleiter Michael Scharf, Initiator der Aktion, wolle man "die Menschen mit der Liebe Gottes in Berührung bringen". Als "Rendezvous-Ort mit Gott" werden am 14. Februar mehr als 40 Kirchen in der Erzdiözese spezielle Gebete und Programme anbieten.

Bischöfe: Am Valentinstag die Bedeutung der Ehe betonen  

Die österreichischen Bischöfe hatten vor zwei Jahren Leitlinien für die Gestaltung von "Segensfeiern am Valentinstag" veröffentlicht. Sie empfehlen darin ausdrücklich, am Valentinstag Segensfeiern als Wortgottesdienste zu gestalten. Die Grundidee sollte in allen Fällen sein: "Gott liebt alle Menschen und möchte sie durch den Segen seiner Kirche diese Liebe erfahren lassen". In der Einladung, Ankündigung und liturgischen Gestaltung solle zum Ausdruck kommen, dass alle partnerschaftliche Liebe auf die Ehe hingeordnet ist. In der Predigt und in den Gebeten solle darauf hingewiesen werden, dass Gott die Quelle der Liebe und Treue ist. Die Predigt solle insbesondere den Wert und die Bedeutung des Ehesakraments als Grundlage für das Gelingen einer dauerhaften Beziehung und für die Erfüllung der Aufgaben einer Familie hervorheben.

 

Hintergrund:

- Der Valentinstag

 

Links:

- Erzdiözese Wien: Segnungsgottesdienste und Liebesbriefe

- Diözese Linz: Paarsegnungen und Vorträge zum Tag der Liebenden

- Diözese Graz-Seckau: Gottesdienste für Liebende

- Diözese St. Pölten: Valentin: mehr Aufmerksamkeit als nur Blumen und Schokolade

 

 
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