News 09. 11. 2009

Erste Anglikaner teilen Konversionsabsicht mit

Noch vor der Publikation der neuen Apostolischen Konstitution "Anglicanorum coetibus" haben laut der Nachrichtenagentur "kathpress" einzelne anglikanische Gruppen erklärt, dass sie sich der katholischen Kirche auf der Grundlage jener Bedingungen anschließen wollen, die der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal William Levada, am 20. Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt hatte.

Als eine der ersten Gruppierungen meldete sich der britische Zweig der "Traditional Anglican Communion" (TAC), die allerdings nicht der offiziellen weltweiten "Anglican Communion" angehört. Der britische Zweig der TAC zählt nur wenig mehr als 20 Pfarrgemeinden. Weltweit wird die Gläubigenzahl der TAC auf 500.000 geschätzt. Die TAC war eine jener Gemeinschaften, von denen das Ersuchen um "korporative" Vereinigung an den Heiligen Stuhl herangetragen wurde. Die Synode des britischen Zweigs der TAC hat bereits Bischof Robert Mercer als Ordinarius für ein anglikanisch-katholisches "Personalordinariat" in Großbritannien vorgeschlagen.

Priester will das "sinkende Schiff" verlassen

Aber auch "echte" Anglikaner haben bereits zu erkennen gegeben, dass sie katholisch werden wollen. So sagte der anglikanische Priester und Kinderbuchautor Graham P. Taylor im "Observer", dass er zur katholischen Kirche übertreten wolle. Wie viele andere Anglikaner habe er das Gefühl, das "sinkende Schiff" verlassen zu müssen, wurde der bekannte Autor in der Sonntagszeitung zitiert. Die Kirche, die er einst geliebt habe, sei zum "spirituellen Arm der Labour Party" geworden. Basis und Kirchenführung hätten sich auseinandergelebt, hatte Taylor zuvor in einem Gastbeitrag für die nordenglische Regionalzeitung "Yorkshire Post" erklärt. Darin kritisierte er den anglikanischen Primas, Erzbischof Rowan Williams von Canterbury. Bei seinem Versuch, die Kirche zusammenzuhalten, habe Williams die Probleme überspielt, statt eine Trennung von Staat und Kirche in England und eine klare Spaltung innerhalb der anglikanischen Weltgemeinschaft zuzulassen. Er selbst bekenne sich zur katholischen Kirche, weil diese "eine klare Identität und eine Richtung" habe, so Taylor.

 

 

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