News 29. 04. 2010 |
Deutsche Bischöfe wegen Mixa beim PapstPapst Benedikt XVI. hat am Donnerstag den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, zu einer Privataudienz im Vatikan empfangen. Anlass der Begegnung sei das Rücktrittsgesuch des Augsburger Bischofs Walter Mixa gewesen, teilte die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mit.Zollitsch wurde nach Rom begleitet vom Vorsitzenden der Freisinger Bischofskonferenz, Erzbischof Reinhard Marx, und dem Augsburger Weihbischof Anton Losinger. Nach wochenlanger Kritik an seiner Person hatte Mixa in der vergangenen Woche dem Papst seinen Rücktritt angeboten. Zur Begründung hatte er anschließend gesagt, er wolle weiteren Schaden von der Kirche abwenden und im Bistum Augsburg einen Neuanfang ermöglichen. Massive PrügelattackenMixa war unter massiven Druck geraten, weil er in seiner Zeit als Stadtpfarrer im oberbayerischen Schrobenhausen (1975 bis 1996) Heimkinder geschlagen haben soll. Mixa hatte dies zunächst geleugnet, dann aber doch "Ohrfeigen" eingeräumt. Frühere Heimkinder werfen ihm in eidesstattlichen Erklärungen jedoch massive Prügelattacken vor. Mixa werden auch finanzielle Unregelmäßigkeiten in seiner Zeit als Stadtpfarrer angelastet. Neue LeitlinienDie Bischöfe berichteten dem Papst am Donnerstag auch über die jüngsten Beratungen des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz. Dieser hatte am Montag beschlossen, sexuellem Missbrauch künftig wirksam vorzubeugen und die Sicht der Opfer stärker als bisher zu achten. In dem Entwurf der neuen Leitlinien wird nach Kirchenangaben das Verhältnis der kirchlichen Einrichtungen zu den staatlichen Strafverfolgungsbehörden präzisiert. Er mache deutlich, dass die Kirche keinen Rechtsraum losgelöst vom staatlichen Recht beanspruche. Die überarbeiteten Leitlinien sollen mit Unterstützung auch externer Experten weiterentwickelt und im Sommer verabschiedet werden.
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