Lombardi: Vatikan erhielt „ermutigende“ Antwort der Piusbrüder
Der Vatikan hat eine positive Antwort des Generaloberen der „Priesterbruderschaft St. Pius X.“, Bernard Fellay, erhalten, bestätigte Vatikanssprecher Federico Lombardi. Im Gegensatz zu den früheren unbefriedigenden Antworten handle es sich diesmal um einen „Schritt vorwärts und einen ermutigenden Vorgang“, so Lombardi am Mittwoch in einer Pressekonferenz im Vatikan.
Lombardi sagte bei der Pressekonferenz, noch handle es sich nicht um ein definitives Ergebnis: „Der Dialog mit den Lefebvrianern ist noch nicht abgeschlossen.“ Die Antwort Fellays werde jetzt „binnen kurzer Zeit“ von der Glaubenskongregation untersucht. Der Sprecher der Piusbrüder, Alain Lorans, sagte am Mittwoch in Paris der Schweizer katholischen Nachrichtenagentur APIC, auch innerhalb der Piusbruderschaft sei der Entscheidungsfindungsprozess noch nicht zu Ende. Man sei vielmehr „noch in der Phase des Studierens“.
Text wird überprüft
Gleichzeitig wurde am Mittwoch ein Kommunique der Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“ veröffentlicht. Darin heißt es, der Text werde jetzt von den zuständigen Stellen überprüft und dann dem Papst zur Entscheidung vorgelegt. Die der Glaubenskongregation angegliederte Behörde „Ecclesia Dei“ ist für den Kontakt zu „traditionalistischen Vereinigungen“ zuständig.
Präambel im Herbst überreicht
Der Vatikan hatte Fellay bei einer Begegnung am 16. März aufgefordert, binnen eines Monats eine - bisher nur Insidern bekannte - „lehrmäßige Präambel“ zu unterzeichnen und darin das kirchliche Lehramt anzuerkennen. Die Präambel war den Piusbrüdern im Herbst 2011 überreicht worden. Danach diskutierte die Vereinigung intern heftig über Ja oder Nein einer Anerkennung; offensichtlich ist jetzt eine Mehrheit dafür. Eine positive Antwort war für den Vatikan Voraussetzung für eine Aussöhnung mit der seit 1988 getrennten und exkommunizierten Leitungsspitze der Piusbrüder. Im Sommer 1988 hatte Piusbruderschaft-Gründer Erzbischof Marcel Lefebvre durch unerlaubte Bischofsweihen den Bruch mit Rom vollzogen.
Ablehnung des Zweiten Vatikanischen Konzils
Gegen die vom Papst gewünschten Versöhnungsgespräche mit den Piusbrüdern war insbesondere aus dem deutschen und französischen Episkopat Stimmung gemacht worden. Die Traditionalisten hatten erklärt, zu Fortschritten könne es nur kommen, wenn der Heilige Stuhl „die Irrtümer anerkennt, in welche die Kirche durch das Zweite Vatikanische Konzil geführt worden ist“. Die Traditionalisten feiern den Gottesdienst nach dem vorkonziliaren tridentinischen Ritus, der die Verwendung der lateinischen Sprache in der Liturgie vorschreibt. Sie lehnen Volksaltar und Handkommunion sowie Ministrantinnen strikt ab.
(KAP/APA)
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