News 16. 05. 2012

Glaubenskongregation setzt Dialog mit Piusbruderschaft fort

Der Vatikan will die Diskussion mit den Piusbrüdern fortsetzen. Die Kardinals- und Bischofsversammlung der Glaubenskongregation habe am Mittwoch über das Schreiben des Lefebvrianer-Oberen Bernard Fellay beraten und „einige Beobachtungen“ für die weitere Diskussion formuliert, heißt es in einem anschließenden Vatikan-Kommunique. Zugleich habe man sich entschlossen, die Situation der drei weiteren 1988 illegal geweihten Lefebvrianer-Bischöfe davon getrennt und einzeln zu behandeln.

Im Gegensatz zu Fellay hatten Bernard Tissier de Mallerais, Alfonso Ruiz de Galarreta sowie der durch seine Holocaustleugnung exponierte Richard Williamson eine Einigung mit Rom auf Grundlage der im September 2011 vorgelegten „lehrmäßigen Präambel“ prinzipiell abgelehnt.

Letzte Entscheidung durch Papst

Fellay hatte auf die Präambel, die der Vatikan am Ende eines eineinhalbjährigen Expertendialogs mit den Piusbrüdern vorgelegt hatte, zunächst ausweichend geantwortet. Das dritte Antwortschreiben, das am 17. April im Vatikan eintraf, bildete jetzt die Grundlage für die wöchentliche Konferenz der Glaubenskongregation. Die letzte Entscheidung über eine Einigung mit den seit 1988 von Rom getrennten Piusbrüdern liegt beim Papst.

Interne Spaltung möglich

Der Generalobere der Piusbrüder, Bernard Fellay, hatte zuletzt eine Spaltung der eigenen Bruderschaft über die Frage einer Einigung mit Rom nicht ausgeschlossen. Zugleich verurteilte die Bruderschaft jüngste interne Indiskretionen scharf. In der vergangenen Woche war im Internet ein Schreiben der drei anderen Bischöfe der Piusbruderschaft veröffentlicht worden. Darin sprechen sie von einer möglichen „Falle“ Roms und drängen Fellay, das angebliche Versöhnungsangebot Roms auszuschlagen. Dieser forderte seinerseits die andersdenkenden Bischöfe auf, das Angebot des Papstes nicht „aus Mangel an Realismus“ auszuschlagen; er warnte sie, nicht den Weg eines echten Schismas einzuschlagen.

„Noch nicht gelaufen“

Fellay verteidigte in dem Interview seinen versöhnlichen Kurs gegenüber Rom, sagte aber zugleich: „Wir werden nicht Selbstmord begehen.“ Noch gebe es keine Vereinbarung, wird der Generalobere zitiert: „Die Sache ist noch nicht gelaufen.“ Es gebe noch Klärungsbedarf, ob die vom Vatikan „vorgeschlagenen Strukturen und Bedingungen gangbar sind“. Dies betreffe unter anderem liturgische Praktiken und Lehren der Gemeinschaft. Der Obere der Piusbrüder hält das Angebot des Papstes nach eigenen Worten für „aufrichtig“. Es sei Benedikt XVI. selbst gewesen, der den Anstoß für eine Lösung gegeben habe.

(KAP)

 

 

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14. 05. 2012

„Spiegel“: Entscheidung über Piusbrüder noch im Mai möglich

In Rom steht die Entscheidung des Papstes über die Wiederaufnahme der Piusbrüder in die katholische Kirche weiterhin aus. Laut Informationen des deutschen Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ wollen die zuständigen Kardinäle der Glaubenskongregation bei ihrer Zusammenkunft Mitte dieser Woche über einen Vereinigungsvorschlag entscheiden, den sie dann Benedikt XVI. zukommen lassen. Der Papst, heißt es, könnte noch Ende Mai seine Entscheidung bekanntgeben.

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18. 04. 2012

Lombardi: Vatikan erhielt „ermutigende“ Antwort der Piusbrüder

Der Vatikan hat eine positive Antwort des Generaloberen der „Priesterbruderschaft St. Pius X.“,  Bernard Fellay, erhalten, bestätigte Vatikanssprecher Federico Lombardi. Im Gegensatz zu den früheren unbefriedigenden Antworten handle es sich diesmal um einen „Schritt vorwärts und einen ermutigenden Vorgang“, so Lombardi am Mittwoch in einer Pressekonferenz im Vatikan.

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