„Vatileaks“: Kammerdiener wird nächste Woche vernommen
Der päpstliche Kammerdiener Paolo Gabriele, der im Zusammenhang mit der Affäre um entwendete vertrauliche Dokumente im Vatikan in einer Sicherheitszelle sitzt, soll erst kommende Woche von den ermittelnden vatikanischen Behörden vernommen werden.
Wie der vatikanische Pressesprecher, Pater Federico Lombardi, im Gespräch mit Journalisten am Donnerstag berichtete, werde das Verhör voraussichtlich am kommenden Montag, oder Dienstag stattfinden.
Keine weiteren Verdächtigen
Lombardi dementierte Medienberichte, wonach die vatikanische Gendarmerie mit den italienischen Justizbehörden zusammenarbeite. Es werde nicht zu weiteren Festnahmen im Skandal kommen. Er bestätigte, dass weitere Personen in Zusammenhang mit dem Skandal befragt worden seien. Es gebe jedoch keine anderen Verdächtige außer Gabriele, dem erschwerter Diebstahl vorgeworfen wird.
„Geheimpapiere“ veröffentlicht
Die Weitergabe vertraulicher Informationen beschäftigt den Heiligen Stuhl, seitdem der italienische Journalist Gianluigi Nuzzi angebliche Geheimdokumente aus dem Vatikan veröffentlicht hat. In einem Buch mit dem Titel „Sua Santita“ (Seine Heiligkeit) publizierte er nach eigenen Angaben „Geheimpapiere von Benedikt XVI.“. Dazu gehören Briefe und Faxe sowie Gesprächsvorlagen für den Papst.
Journalistische Pflicht
Die Verlagsgruppe „Chiarelettere“, Herausgeberin von Nuzzis Buch, verteidigte am Donnerstag den Journalisten vom Vorwurf der Hehlerei in Zusammenhang mit der Veröffentlichung der vertraulichen Vatikan-Dokumente. „Nuzzi hat seine Pflicht als Journalist erfüllt und im Einklang mit den in Italien und in Europa geltenden Gesetzen Dokumente von allgemeinem Interesse an die Öffentlichkeit gebracht“, hieß es in einer Presseaussendung des Verlags.
(APA)
30. 05. 2012
„Vatileaks“: Rücktritt des Papstes ausgeschlossen
Im Skandal um den Diebstahl geheimer Dokumente haben prominente
Kardinäle und Erzbischöfe der Kurie bedauert, dass Papst Benedikt XVI.
aktuell viel durchmachen müsse und dass die Öffentlichkeit durch die
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eine spektakuläre Absetzung – ein verzerrtes Bild des Vatikans bekomme.
Ein Rücktritt des Papstes im Zuge der „Vatileaks“-Affäre wird allerdings
ausgeschlossen.
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30. 05. 2012
„Vatileaks“ – Papst: „Vertraue meinen Mitarbeitern“
Nach dem Skandal um die Festnahmen seines Kammerdieners Paolo Gabriele hat Papst Benedikt XVI. am Mittwoch sein Vertrauen in seine Mitarbeiter bestätigt. Am Ende der Generalaudienz erklärte er, dass er vollstes Vertrauen in seine Mitarbeiter und in all jene Personen habe, „die mir täglich mit Treue, Opferbereitschaft und im Schweigen bei der Erfüllung meiner Mission helfen“, sagte der Papst.