Kardinalstaatsekretär Bertone genießt „persönliches Vertrauen“ des Papstes
Papst Benedikt XVI. hat dem Zweithöchsten in der katholischen Kirchenhierarchie, Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, öffentlich sein Vertrauen ausgesprochen. Er habe „mit Bedauern die ungerechte Kritik“ zur Kenntnis genommen, die an Bertone geübt worden sei, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichen Schreiben des katholischen Kirchenoberhaupts.
Bendikt XVI. wolle dem 77-jährigen Kardinal einmal mehr sein „persönliches Vertrauen aussprechen“. Bertone steht im Zentrum der so genannten Vatileaks-Affäre - der Veröffentlichung interner Papiere, in denen es unter anderem um Korruption, Geldwäsche und Kindesmissbrauch ging.
Dankbar für Unterstützung und Rat
Bertone habe ihm in den zurückliegenden Monaten „diskrete Unterstützung“ und „klarsichtigen Rat“ gewährt, wofür er „tiefe Dankbarkeit“ empfinde, erklärte der Papst. Seit dem Überschreiten der üblichen Altersschwelle von 75 Jahren hatte Bertone bereits mehrfach seinen Rücktritt vom Amt des Kardinalstaatssekretärs angeboten, was vom Papst jedes Mal zurückgewiesen wurde. Im Juni äußerte sich Bertone empört über die Veröffentlichung der internen Vatikan-Papiere, in denen er einen „organisierten“ Angriff auf den Papst sah. Wegen der Publikationen wurde im Mai der Kammerdiener des Papstes, Paolo Gabriele, festgenommen.
Anonyme Beschuldigungen
Die italienische Tageszeitung „La Repubblica“ veröffentliche im Juni anonyme Beschuldigungen gegen Bertone und Papst Benedikts persönlichen Sekretär, Georg Gänswein. Vatikansprecher Federico Lombardi erklärte damals, die von der Zeitung zitierten Äußerungen seien eine „ernste Bedrohung“ und bezeichnete sie als „Erpressung“.
(AFP)
19. 06. 2012
„Vatileaks”: Ermittelnde Kardinäle haben 23 Personen vernommen
Die von Papst Benedikt XVI. zur Untersuchung der „Vatileaks”-Affäre
eingesetzte Kardinalskommission hat bislang 23 Personen vernommen. Unter
den Befragten seien der vor vier Wochen verhaftete päpstliche
Kammerdiener Paolo Gabriele sowie leitende Mitarbeiter des Vatikan,
sagte dessen Sprecher Federico Lombardi am Montag. Medienberichte, die
Kardinalskommission habe dem Papst am Samstag während einer Audienz
Namen von Hintermännern und Komplizen Gabrieles genannt, wies der
Vatikansprecher zurück.
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05. 06. 2012
„Vatileaks“: Angriffe auf Papst „gezielt, grausam und organisiert“
Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone hat die Weitergabe
vertraulicher Dokumente aus dem Vatikan - Stichwort „Vatileaks“ - als
„zweckdienliche Angriffe auf den Papst“ bezeichnet. Solche Attacken habe
es immer schon gegeben, sagte er am Montagabend in der
Nachrichtensendung TG1 des italienischen Fernsehens Rai. Diesmal seien
sie aber „gezielter, manchmal auch grausam, zerfleischender und
organisiert“.
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