News 04. 07. 2012

Kardinalstaatsekretär Bertone genießt „persönliches Vertrauen“ des Papstes

Papst Benedikt XVI. hat dem Zweithöchsten in der katholischen Kirchenhierarchie, Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, öffentlich sein Vertrauen ausgesprochen. Er habe „mit Bedauern die ungerechte Kritik“ zur Kenntnis genommen, die an Bertone geübt worden sei, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichen Schreiben des katholischen Kirchenoberhaupts.

Bendikt XVI. wolle dem 77-jährigen Kardinal einmal mehr sein „persönliches Vertrauen aussprechen“. Bertone steht im Zentrum der so genannten Vatileaks-Affäre - der Veröffentlichung interner Papiere, in denen es unter anderem um Korruption, Geldwäsche und Kindesmissbrauch ging.

Dankbar für Unterstützung und Rat

Bertone habe ihm in den zurückliegenden Monaten „diskrete Unterstützung“ und „klarsichtigen Rat“ gewährt, wofür er „tiefe Dankbarkeit“ empfinde, erklärte der Papst. Seit dem Überschreiten der üblichen Altersschwelle von 75 Jahren hatte Bertone bereits mehrfach seinen Rücktritt vom Amt des Kardinalstaatssekretärs angeboten, was vom Papst jedes Mal zurückgewiesen wurde. Im Juni äußerte sich Bertone empört über die Veröffentlichung der internen Vatikan-Papiere, in denen er einen „organisierten“ Angriff auf den Papst sah. Wegen der Publikationen wurde im Mai der Kammerdiener des Papstes, Paolo Gabriele, festgenommen.

Anonyme Beschuldigungen

Die italienische Tageszeitung „La Repubblica“ veröffentliche im Juni anonyme Beschuldigungen gegen Bertone und Papst Benedikts persönlichen Sekretär, Georg Gänswein. Vatikansprecher Federico Lombardi erklärte damals, die von der Zeitung zitierten Äußerungen seien eine „ernste Bedrohung“ und bezeichnete sie als „Erpressung“.

 

(AFP)

 

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05. 06. 2012

„Vatileaks“: Angriffe auf Papst „gezielt, grausam und organisiert“

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