News 16. 07. 2012

„Vatileaks“-Affäre: Vater des Kammerdieners verteidigt seinen Sohn

Der am 23. Mai verhaftete Kammerdiener des Papstes, Paolo Gabriele, der vertrauliche Dokumente an die Medien weitergegeben haben soll, sei ein ehrlicher Mensch, der tiefe Liebe für die Kirche und Benedikt XVI. empfinde. Dies betonte Andrea Gabriele, der Vater des 46-Jährigen, in einem offenen Brief an die Redaktion der Sendung „Top Secret“ des TV-Kanals „Canale 5“.

„Als Vater und als Christ hoffe ich, dass die ganze Wahrheit ans Licht kommt. Viele Berichte der vergangenen Wochen über meinen Sohn sind verzerrt, oft handelt es sich um Lügen und um Beleidigungen seiner Würde“, klagte Andrea Gabriele. Sein Sohn sei „absolut ehrlich“. Er sei eine Person von „großer Freigebigkeit und moralischer Integrität“, die eine tiefe Liebe für die Kirche und für Benedikt XVI. empfinde.

Vater sieht Sohn als Opfer

„Paolo zahlt persönlich für eine Situation, die noch nicht leicht zu begreifen ist, solange die Gründe für das, was geschehen ist, nicht bekannt werden“, sagte Andrea Gabriele. Sein Sohn bleibt jedoch weiterhin in Untersuchungshaft, wie der vatikanische Pressesprecher, Pater Federico Lombardi, am Donnerstag erklärte. Der 46-Jährige ist bisher der einzige Verdächtige in dem Enthüllungsskandal, der sogenannten „Vatileaks“-Affäre. Allerdings seien weitere Personen vernommen worden, deren Position noch geklärt werden müsse, betonte Lombardi.

Untersuchungshaft verlängert

Am Donnerstag lief die Frist für die Untersuchungshaft Gabrieles aus, doch der vatikanische Richter Piero Antonio Bonnet habe beschlossen, den Kammerdiener noch „einige Tage“ in Haft zu behalten, bis die Ermittlungen abgeschlossen seien, so Lombardi. Die Untersuchungshaft kann laut vatikanischem Recht nach den ersten 50 Tagen um weitere 50 Tage verlängert werden. Mit dem Beginn eines Prozesses gegen Gabriele ist laut Lombardi nach dem Sommer zu rechnen. Die Kommission aus drei Kardinälen, die im Enthüllungsskandal ermittelt, wird dem Papst diese Woche über den Fortgang der Ermittlungen berichten.

 

(APA)

 

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