News 19. 07. 2012

Piusbrüder: Einigung mit Rom weiterhin nicht in Sicht

Eine Einigung zwischen der lefebvrianischen Piusbruderschaft und dem Vatikan scheint nicht in Sicht zu sein: Die Priesterbruderschaft veröffentlichte am Donnerstag eine Erklärung in Folge ihres am Wochenende im schweizerischen Econe zu Ende gegangenen Generalkapitels, die das indirekt zum Ausdruck bringt.

In dem Schreiben wird festgestellt, dass die Bruderschaft dem Augenblick entgegensehe, „da eine ernste, offene Disputation möglich sein wird, die auf eine Rückkehr der kirchlichen Autoritäten zur Tradition abzielt“.

Keine Reaktion auf „Lehrmäßige Erklärung“

Die vom Vatikan vorgelegte und bei dem Kapitel diskutierte „Lehrmäßige Erklärung“, die die Voraussetzung für eine mögliche Aussöhnung mit Rom darstellt, wird in dem mit 14. Juli datierten Dokument nicht erwähnt. Es seien bei dem Kapitel vielmehr „notwendige Bedingungen für eine eventuelle kanonische Normalisierung definiert und angenommen“ worden, heißt es weiter, etwa, dass „in diesem Fall vorher ein außerordentliches, beschließendes Kapitel einberufen“ werden müsse.

Bekenntnis zum Papst, Kritik am Konzil

Ausdrücklich unterstreicht die Bruderschaft ihr Bekenntnis zur Lehre der Kirche, zum „Papst als Stellvertreter Christi auf Erden“ und zur Lehrtradition der Kirche. Zugleich jedoch erneuerte sie ihre Kritik am Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965), indem sie auf „mit Irrtümern behaftete Neuerungen“ des Konzils und der dem Konzil folgenden Reformen verwies.

„Katholischen Glauben verteidigen“

Die Bruderschaft finde hingegen „ihren Führer in dem ununterbrochenen Lehramt, welches durch die Ausübung der Lehrgewalt die hinterlegte Offenbarung weitergibt in vollkommener Übereinstimmung mit allem, was die gesamte Kirche überall und zu allen Zeiten geglaubt hat“. Weiters heißt es in der Erklärung, man habe die „Einheit wiedergefunden in der wesentlichen Aufgabe der Bruderschaft: den katholischen Glauben zu bewahren und zu verteidigen, gute Priester heranzubilden und an der Erneuerung der Christenheit zu arbeiten“.

Vatikan betrachtet Dokument als intern

In einer offiziellen Stellungnahme nahm der Vatikan am Donnerstagnachmittag die Erklärung der Piusbrüder zur Kenntnis. Man betrachte sie jedoch vor allem als „internes Dokument“ für die Diskussion unter den Mitgliedern, hielt Vatikansprecher P. Federico Lombardi in einer Mitteilung fest. Der Vatikan warte weiterhin auf die angekündigte offizielle Erklärung der Priesterbruderschaft St. Pius X. „für die Fortsetzung des Dialogs zwischen der Bruderschaft und der Kommission 'Ecclesia Dei'„, heißt es darin weiter.

 

(KAP)

 

 

Mehr Dazu
17. 07. 2012

Gerneraloberer der Piusbrüder greift Erzbischof Müller an

Die Leitung der lefebvrianischen Piusbruderschaft äußert sich auch zwei Tage nach dem Ende ihres Generalkapitels nicht eindeutig zu ihrer Haltung gegenüber dem Vatikan. Zugleich greift der Lefebvrianer-Generalobere Bernhard Fellay den neuen Präfekten der römischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, scharf an. Indirekt wirft er dem früheren Regensburger Bischof vor, selbst Irrlehren zu verbreiten, obwohl er doch die Kirche vor solchen schützen müsse.

>>mehr

 

16. 07. 2012

Piusbrüder: Holocaust-Leugner Willamson ist weiter Mitglied

Der britische Holocaust-Leugner Richard Williamson bleibt weiterhin Mitglied der lefebvrianischen Piusbruderschaft. Auch an seinem Status als Bischof ändere sich nichts, erklärte der Sprecher der Piusbrüder, Alain Lorans, am Montag auf Anfrage in Paris.

>>mehr

 

26. 06. 2012

Piusbrüder: Römisches Einigungsdokument „nicht annehmbar“

Die lefebvrianische „Priesterbruderschaft St. Pius X.“ hat sich skeptisch über eine theologische Aussöhnung mit dem Vatikan geäußert. In einem als Rundschreiben, das seit Dienstag im Internet zirkuliert, schreibt der Generalsekretär der Bruderschaft, Christian Thouvenot, der Generalobere könne die zuletzt vom Vatikan vorgelegte Version des Einigungsdokuments nicht unterzeichnen.

>>mehr