News 24. 07. 2012

Kammerdiener entschuldigt sich bei Papst

Der in der vatikanischen Enthüllungsaffäre verhaftete Kammerdiener des Papstes, Paolo Gabriele, hat Benedikt XVI. um Verzeihung gebeten. Er ließ dem Papst einen Brief übermitteln, in dem er all seinen Schmerz für die Weitergabe vertraulicher Dokumente ausdrückt, berichtete die Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Dienstag.

Der Brief wurde laut Gabriels Rechtsanwalt Carlo Fusco einer Kommission unter der Führung des spanischen Kardinals Julian Herranz Casado übergeben, die in der  Enthüllungsaffäre ermittelt. Im Brief gab der Kammerdiener seine Fehler zu und versicherte, dass er ohne Hilfe von Komplizen gehandelt habe.

Gabriele einziger Angeklagter

Gabriele sei niemals beschuldigt worden, mit anderen Personen gehandelt zu haben, erklärte der Verteidiger. „Gabriele ist der einzige Angeklagte in diesem Fall“, versicherte Fusco. Im Laufe dieser Woche sollten die vatikanischen Behörden über die Eröffnung eines Prozesses gegen den 46-Jährigen entscheiden, der sich seit Samstag unter Hausarrest befindet.

Vatikan dementiert Berichte über weitere Verdächtige

Gabrieles Verteidiger widerspricht damit wie auch Vatikan-Sprecher Frederico Lombardi einem Artikel der römischen Tageszeitung „La Repubblica“ vom Montag. Die Zeitung berichtete, dass Ermittlungen gegen die Papst-Beraterin Ingrid Stampa, die seit Jahren dessen Bücher redigiert, den italienischen Kardinal Paolo Sardi und den deutschen Bischof Josef Clemens liefen. In einer am Montag auf Radio Vatikan verbreiteten Erklärung dementierte Lombardi Berichte, nach denen die drei in der sogenannten „Vatileaks“-Affäre, die seit Wochen den Vatikan erschüttert, etwas mit der Weitergabe heikler Dokumente an die Öffentlichkeit zu tun hätten.

Mildes Urteil erwartet

In den vergangenen Monaten waren mehrere teils brisante Dokumente aus dem Vatikan an die Öffentlichkeit gelangt, so zu einem angeblichen Mordkomplott gegen Benedikt oder über das umstrittene Finanzgebaren der Vatikanbank IOR. Gabriele soll mit den Ermittlern kooperiert haben und kann nach Medienberichten mit einem milden Urteil rechnen.

 

(APA /religion.ORF.at)

 

 

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