Erfüllte Zeit

26. 11. 2006, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

 

 

Redaktion: Martin Gross

Moderation: Markus Veinfurter

 

 

 

"Das Verhör durch Pilatus"

(Johannes 18, 33b - 37)

Kommentar: Pfarrer Hans-Peter Premur. Er ist Universitätsseelsorger in Klagenfurt und Pfarrer von Krumpendorf in Kärnten.

 

 

Bibelschule in Wien

Georg Sporschill ist vor allem für seinen Einsatz für Straßenkinder bekannt.
In Rumänien, Moldawien und jetzt auch in der Ukraine hat der Jesuitenpater in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Helfern hunderte Kinder von der Strasse geholt und ihnen eine Zukunft geschenkt.
In Wien kann man Pater Georg Sporschill aber auch von einer ganz anderen Seite kennen lernen: Hier betreibt er nämlich seit mehr als neun Jahren eine Bibelschule.
Maria Harmer stellt dieses Projekt vor.
 

Kontaktadresse

Concordia, Hochstettergasse 6,

1020 Wien

Tel: 01 / 212 81 49

 

Bibelrunde: Jeden Montag

18.00h Messe, 19.00h Bibelschule

 

>>mail: concordia@chello.at

>>Homepage: www.concordia.co.at

 

Buchtipp:

 

Georg Sporschill "Die zweite Meile. Ein Leben mit Hoffnungskindern", Verlag Carl Ueberreuter, ISBN 3-8000-7211-4

 

 

60. Geburtstag von Metropolit Michael

Der griechisch-orthodoxe Metropolit in Österreich, Michael Staikos, hat dieser Tage sein sechzigstes Lebensjahr vollendet.
Seine "Metropolie von Austria" gehört nicht zur selbständigen "Kirche von Griechenland", sondern zum altehrwürdigen Patriarchat von Konstantinopel. Staikos hat als Sekretär, dann als Generalvikar und schließlich als Auxiliarbischof von Metropolit Chrysostomos Tsiter ganz wesentlich zum Aufbau der orthodoxen Seelsorge in Österreich beigetragen. 1991 wurde er Tsiters Nachfolger als Metropolit.
Als langjähriger Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich hat er sich sehr für den Dialog zwischen den christlichen Kirchen engagiert. Er gilt zu Recht als Pionier der Ökumene, aber auch als mahnende Stimme.
Gestaltung: Markus Veinfurter
 

>> Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich
 

 

Papstbesuch in der Türkei

Durch den Türkei-Besuch von Papst Benedikt XVI. in der kommenden Woche ist wieder Bewegung in den ökumenischen Dialog zwischen Rom und der orthodoxen Ostkirche gekommen.
Kirchenpolitischer Höhepunkt der Papstreise wird das Treffen mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., in Istanbul sein. Der Termin des Besuchs beim Oberhaupt der Weltorthodoxie ist mit Bedacht gewählt: Der 30. November ist das Namensfest des Heiligen Apostel Andreas - als dessen 270. Nachfolger sich der gegenwärtige Patriarch versteht. Der Papst kommt als Nachfolger der Apostelfürsten Petrus und Paulus.
Nicht gewichtige theologische Probleme trennen die Orthodoxie von Rom, sondern primär der Anspruch des Papstes - am schärfsten ausgedrückt im Dogma der Unfehlbarkeit, formuliert vom Ersten Vatikanischen Konzil 1870.
Der Rangstreit reicht allerdings weit ins Erste Jahrtausend zurück:
Das alte Rom - und das neue Rom am Bosporus: Konstantinopel begann als Metropole erst richtig zu glänzen, als die alte Hauptstadt am Tiber längst in der (politischen) Bedeutungslosigkeit versunken war.
Dafür konnte sich der Bischof von Rom auf die beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus berufen, als deren direkter Nachfolger er sich bis heute bezeichnet: Über ihren Grabstätten erheben sich zwei der vier großen Patriarchalbasiliken Roms. Nämlich: der Petersdom und die Basilika "St. Paul vor den Mauern."
Der Bischofssitz in Konstantinopel geht - im Gegenzug - auf den Apostel Andreas zurück, der nach alter Überlieferung noch vor Petrus ins Apostelkollegium berufen wurde. Andreas - der Erstberufene.
Nach biblischem Bericht waren Andreas und Simon Petrus Brüder, beide Fischer am See Genesareth, die als Apostel zu "Menschenfischern" wurden.
In der Apostelgeschichte kommt Andreas zwar nicht vor - nach den Berichten der Kirchenväter soll er in Epirus (an der Adria), in Kappadozien, in Mazedonien und in Trakien missioniert haben. Bis ins heutige Georgien sollen ihn seine Reisen geführt haben.
In Patras (im heutigen Griechenland) hat er - so berichtet die Legende - Maximilla, die Frau des römischen Statthalters, geheilt - und zum Christentum bekehrt. Er soll ihr allerdings auch zu ehelicher Enthaltsamkeit geraten haben. Ihren Ehemann konnte er in der folgenden Disputation jedenfalls nicht vom Christentum überzeugen.
Er ließ den Apostel geißeln - und an ein X-förmiges Kreuz schlagen - das sprichwörtliche "Andreas-Kreuz", was zu einem besonders langsamen und schmerzvollen Tod führen sollte. Zwei Tage lang habe er überlebt, berichtet die Überlieferung, und dem Volk vom Kreuz herab das Christentum gepredigt.
Himmlisches Licht soll schließlich den Sterbenden verhüllt haben - sein Peiniger wurde mit Wahnsinn geschlagen.
Das Reliquiar des Apostel Andreas wurde 356 nach Konstantinopel gebracht, 1208 gelangte es nach Amalfi (in Italien). Ein Kopfreliquiar kam nach der Eroberung Konstantinopels 1453 nach Rom - und wurde 1964 (als Zeichen der Versöhnung) von Papst Paul dem Sechsten an die Stadt Patras zurückgegeben.
Dargestellt wird der Heilige Andreas immer barfuss, mit einem Strick in der Hand und oft vor dem typischen Andreaskreuz. Neben vielen anderen Zuständigkeiten ist Andreas auch Patron von Schottland - wo das Andreas-Kreuz (in weiß auf blauen Grund) sogar zur Nationalflagge ziert.
Gestaltung: Markus Veinfurter


Das berühmte Gleichnis vom reichen Jüngling steht am Beginn des folgenden Textes der evangelischen Theologin und Mystikerin Dorothee Sölle, die 2003 im Alter von 74 Jahren gestorben ist.
Sie warnt darin - recht provokant - vor einer typischen "Mittelklassehoffnung" bei der Suche nach Spiritualität. >>Text

 

 

Neues Buch über die Wienerwaldklöster

Ein Buch über Heiligenkreuz, Klosterneuburg, Klein-Mariazell und ihre Umgebung, über die Wienerwaldklöster also, ist seit kurzem in den Buchhandlungen erhältlich. Ein opulent gestalteter Bildband über die Geschichte der Bauten und das Leben der Männer, die darin wohnen.
Gestaltung: Martin Gross

Buchtipp:
"Die Wienerwaldklöster" von Gerhard Wasshuber ist im Christian Brandstätter Verlag erschienen
 

 

Musikliste:

 

The English Concert unter der Leitung von Trevor Pinnock: "Alleluja" aus der Kantate "Exsultate, Jubilate, KV 165" von Wolfgang Amadeus Mozart

 

Das Columbia Symphony Orchestra und Isaac Stern/Violine unter der Leitung von Frank Brieff: "Vocalise op. 34 Nr. 14" von Sergej Rachmaninoff

 

Die Grazer Choralschola unter der Leitung von Franz Karl Prassl: "In Nomine Domini", Gregorianischer Choral

 

Choir of St. John's College, Cambridge und Academy of St. Martin-in-the-Fields unter der Leitung von George Guest: "Sanctus" aus der "Messe Nr. 13 in B-Dur HOB. XXII/13 - Schöpfungsmesse" von Joseph Haydn

 

The Sixteen unter der Leitung von Harry Christophers: "Happy, Happy Pair!" aus "Alexanders's Feast or the Power of Musick, HWV 75" von Georg Friedrich Händel

 

The London Symphony Chorus und Orchestra unter der Leitung von Antonio Pappano: "Sanctus" und "Benedictus" aus der "Messa Di Gloria für Soli, Chor und Orchester" von Giacomo Puccini