Erfüllte Zeit

21. 01. 2007, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

 

 

 

Redaktion und Moderation: Martin Gross

 

 

 

"Erstes Auftreten in Galiläa"

(Lukas 1, 1 - 4; 4, 14 - 21)

Seit erstem September vergangenen Jahres arbeitet Anton Leichtfried als Regens des wieder eröffneten Priesterseminars von St. Pölten und in rund einem Monat wird er im dortigen Dom zum Bischof geweiht und ab dann zusätzlich zu seinem Regentenamt Diözesanbischof Klaus Küng auch als Weihbischof zur Verfügung stehen. Und das sind die Gedanken, die sich Anton Leichtfried zum heutigen Evangeliumstext gemacht hat: >>Text

 

 

Jubiläumsjahr 2007

Das Jahr 2007 ist für Mariazell ein Jubiläumsjahr. 850 Jahre gibt es die „Magna Mater Austriae" in der Steiermark. Im September wird Papst Benedikt XVI. Österreich besuchen - Wien und eben Mariazell. Die Vorbereitungen laufen seit Bekanntwerden des hohen Besuchs auf Hochtouren . Die Renovierung der Basilika, sie wird seit 1992 verstärkt vorangetrieben, ist bald abgeschlossen, der Platz neu gestaltet, überall riecht es nach Farbe und Baustelle. Nach der so genannten Wallfahrt der Völker im Mai 2004 wird es hier im heurigen September also wieder zu einem kirchlichen Großereignis kommen. 50.000 Menschen werden am 8. September in Mariazell erwartet, wenn der Papst den feierlichen Gottesdienst zelebrieren wird. Roberto Talotta hat sich am vergangenen Dienstag in Mariazell umgesehen.
 

 

Die Habsburger und Mariazell

Mariazell hatte für die Vielvölkermonarchie der Habsburger über Jahrhunderte hinweg besondere Bedeutung.
Zur „Magna Mater Austriae" pilgerten nicht nur die deutschsprachigen Untertanen, sondern vor allem auch die Ungarn, Kroaten, Slowaken und Tschechen. Aber auch für die Herrscherfamilie selbst war der steirische Wallfahrtsort stets Pflichtprogramm: Leitete sich ihr Herrschaftsanspruch doch von „Gottes Gnaden" ab, woraus eine Allianz zwischen Altar und Thron resultierte, die zwar für die Kirche, das Herrscherhaus und den Adel segensreich war - jedoch nicht immer für andere Schichten der Bevölkerung.
Das Haus Habsburg hat seit wenigen Jahren auch einen „Seligen" in seinen Reihen. Es war der letzte Kaiser der K & K-Monarchie, der 1918 abdankte, nämlich Kaiser Karl, dessen Seligsprechung im Herbst 2004 durch Papst Johannes Paul II. nicht unumstritten war.
Karl wurde 1887 in Persenbeug geboren, er starb, nur 35 Jahre alt, 1922 auf Madeira, wo er auch begraben wurde.  Sein Sohn Otto, heute 94 Jahre alt, ist Zeitzeuge jener längst vergangenen Epoche. Mit ihm setzen wir heute unsere  Serie "MEINE LIEBSTE BIBELSTELLE" fort.
Das VATER UNSER ist jene Stelle, die den Sohn des letzten österreichischen Kaisers besonders fasziniert und die in den Gottesdiensten aller christlichen Kirchen einen festen Platz hat.
Gestaltung: Maria Harmer
 

>>mehr über Kaiser Karl

>>mehr über Otto von Habsburg

 

 

Tag des Judentums

Die christlichen Kirchen feierten am vergangenen Mittwoch den "Tag des Judentums". Damit wollen sie an ihr gemeinsames Fundament, ihre Verwurzelung im Judentum, erinnern.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich feierte in Wien Gumpendorf einen Gottesdienst und in der Synagoge der liberalen Bewegung Or Chadasch - ebenfalls in Wien - fand eine christlich-jüdische Gebetsstunde statt, um nur zwei der zahlreichen Veranstaltungen zu erwähnen. Beim Tag des Judentums gehe es darum "das Judentum im Christentum" zu entdecken und zugleich über die heutige Beziehung zwischen Christen und Juden nachzudenken, sagt Markus Himmelbauer, der Geschäftsführer des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeitet:
Gestaltung: Andreas Mittendorfer
 

>>Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich

>>Or Chadasch Vienna

 

 

Weltgebetswoche für die Einheit der Christen

An den Tag des Judentums schließt stets die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen an. Der Ökumenische Rat der Kirchen hat Unterlagen für die Gottesdienste im Rahmen der Weltgebetswoche zusammengestellt. darin enthalten auch ein Glaubensbekenntnis, das der italienische Baptistenpastor Massimo Aprile verfasst hat: >>Text

 

 

Schöpfungsverantwortung

Ein ziemlich milder und praktisch schneefreier Jänner, der Orkan Kyrill, der über Europa fegt - sie lassen zwar noch nicht auf eine unmittelbar bevorstehende Klimakatastrophe schließen - aber am massiven Klimawandel selbst zweifelt heute kaum noch ein Experte.
Der ORF, das Fernsehen, alle Radiosender und die ORF-Internetangebote, widmen dem Thema daher in der kommenden Woche einen Programmschwerpunkt. Und auch die diesjährige Österreichische Pastoraltagung im Salzburger Bildungshaus St. Virgil befasste sich mit dem Thema „Schöpfungsverantwortung": Die Ursachen für den Klimawandel seien zu 90 Prozent „hausgemacht", war dort zu erfahren - also von uns Menschen selbst herbeigeführt.
„Schöpfungsverantwortung" ist daher in erster Linie eine Frage des Lebensstils, betonte der Moraltheologe Michael Rosenberger, Rektor des katholisch-theologischen Privatuniversität Linz.  Gestaltung: Markus Veinfurter
 

 

Musikliste:

 

Concentus musicus Wien unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt: "Kyrie" aus der "Missa Solemnis - Dominicus-Messe, KV 66" von Wolfgang Amadeus Mozart

 

Malcolm Frager/Klavier und Rias Sinfonietta unter der Leitung von Ernö Sebestyen: "Moderato" aus dem "Konzert für Klavier und Orchester in F-Dur, HOB. XVIII/F2" von Joseph Haydn

 

Das A Cappella Ensemble Chanticleer: "Surge, amica mea" aus "Motettorum liber quartus ex canticum canticorum" von Giovanni Pierluigi da Palestrina

 

La Capella Reial de Catalunya und Hesperion XX unter der Leitung von Jordi Savall: "Pater Noster", Motette von Francisco Guerrero

 

Barbara Hendricks/Sopran, der Kammerchor Eric Ericson und das Symphonieorchester des Schwedischen Rundfunks unter der Leitung von Eric Ericson: "Pie Jesu", Motette aus "Requiem" von Andrew Lloyd Webber

 

English Baroque Soloists und Monteverdi Choir unter der Leitung von John Eliot Gardiner: "Praise the Lord" aus dem Oratorium "Solomon" von Georg Friedrich Händel