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Erfüllte Zeit28. 01. 2007, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1
Redaktion: Martin Gross Moderation: Brigitte Krautgartner
"Die Ablehnung Jesu in seiner Heimat" (Lukas 4, 21 - 30) >>Kommentar: Weihbischof Anton Leichtfried. Er ist designierter Weihbischof der Diözese St. Pölten
Schwerpunkt römisch-katholische Liturgie Sollen die Messen in der Sprache der Gläubigen - also zum Beispiel auf Deutsch - gefeiert werden. Oder ist dem Lateinischen, das die römisch-katholische Kirche fast zwei Jahrtausende hindurch geprägt hat, der Vorzug zu geben? Über die verschiedenen Möglichkeiten sowie für und wider hat Markus Veinfurter den Wiener Pastoraltheologen Prof. Paul Zulehner befragt. Der gregorianische Choral gehört zum Beispiel unverzichtbar zum Erbe der römisch-katholischen Kirche. Und die lateinische Sprache hat einen wesentlichen Anteil an der Faszination, die diese Art der geistlichen Musik auch heute noch ausübt. Allerdings hat das Latein auch einen Nachteil: die Texte, die ja eigentlich Gebete sind, sind nicht mehr allgemein verständlich. Dasselbe gilt für lateinische Messen: auch hier ist nicht sicher gestellt, dass die Gläubigen verstehen, was der Priester eigentlich sagt - und was sie selber ihm antworten. Das zweite Vatikanische Konzil, das vor etwas mehr als 21 Jahren abgeschlossen wurde, hat schließlich eine Liturgiereform in die Wege geleitet. Die lateinische Sprache verschwand weitgehend aus den Gottesdiensten, die Liturgie wird seither in der allgemein verständlichen Volkssprache gefeiert. Wobei Ausnahmen durchaus zulässig sind. Seit der Wahl von Papst Benedikt XVI. vor knapp zwei Jahren scheint das Latein im Gottesdienst wieder mehr Verbreitung zu finden. Benedikt selber liebt die lateinische Sprache - und er hat bereits klare Akzente zu ihrer Unterstützung gesetzt. In einer Presseaussendung hat die liberal-katholische Plattform "Wir sind Kirche" vor wenigen Tagen betont, wie wichtig es ist, dass das Kirchenvolk die Botschaft Gottes versteht. Damit bricht die Plattform eine Lanze für den Gottesdienst in der modernen, allgemein verständlichen Sprache. Wenn römisch-katholische Christen heute wieder verstärkt über die Liturgie diskutieren, dann geht es im Grunde immer noch um die Suche nach der rechten Interpretation der Texte des zweiten Vatikanischen Konzils. Es geht auch darum, ob die traditionelle Sprache der römisch-katholischen Kirche in der Messe nicht passender sei als die moderne Volkssprache. Und auch der Volksaltar, bei dem der Priester die Messe mit dem Gesicht zu den Gläubigen feiert wird wieder in Frage gestellt - hat doch die traditionelle Gottesdienstform, bei der der Priester dem Volk den Rücken zuwendet, durchaus ihre Befürworter. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit diesem Thema ist längst nicht abgeschlossen, wir werden Sie natürlich weiterhin über die unterschiedlichen Wortmeldungen und Positionen auf dem Laufenden halten.
>>mehr über den Begriff Liturgie - Wikipedia >>Österreichisches liturgisches Institut
Kardinal Joseph Ratzinger "Aus meinem Leben", Deutsche Verlags-Anstalt München 1998
Zu Beginn dieser Woche ist der französische Armenpriester Abbé
Pierre im Alter von 94 Jahren in Paris verstorben.
Choir of Christ Church Cathedral, Oxford und Academy of Ancient Music unter der Leitung von Simon Preston: "Credo" aus der "Missa Brevis in F-Dur, HOB.XXII/1" von Joseph Haydn
Grazer Choralschola unter der Leitung von Franz Karl Prassl: "Laetetur Cor", Gregorianischer Choral
Capella Archangeli unter der Leitung von Wolfgang Sauseng: "Kirchensonate Nr. 5 in F-Dur KV 145 für Streichorchester" und "Kirchensonate Nr. 7 in F-Dur KV 224 für Streichorchester" von Wolfgang Amadeus Mozart
Choeurs Rene Duclos und Orchestre de la Societe des Concerts du Conservatoire Paris unter der Leitung von Jean-Claude Hartemann: "Gloria" aus der "Messe Solennelle in G-Dur, Cäcilienmesse" von Charles Gounod
Christ Church Cathedral Choir, Oxford unter der Leitung von Stephen Darlington: "Gaudeamus Omnes" aus der "Messe zu fünf Stimmen" von William Byrd
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