News 17. 03. 2010

Kremsmünsterer Schüler für Differenzierung von Vorwürfen

Die Schüler des Stiftsgymnasiums Kremsmünster (Bezirk Kirchdorf) in Oberösterreich wehren sich in einer Presseaussendung dagegen, alle beschuldigten Patres als "Kinderschänder" zu bezeichnen.

Man müsse differenzieren und deutlich machen, dass sexueller Missbrauch und Anwendung von Gewalt nicht miteinander vermischt werden dürfen. Das gaben Schülervertreter im Zusammenhang mit Vorwürfen gegen Patres aus dem Stiftsgymnasium am Mittwoch in einer Presseaussendung bekannt.

Schulsprecher: "Heutzutage nicht möglich"

Gewalttätigkeit sei natürlich unentschuldbar, jedoch seien die Erziehungsmethoden von früher nicht mit denen von heute zu vergleichen. Außerdem wiesen die derzeitigen Schulsprecher darauf hin, dass sie während ihrer Laufbahn im Gymnasium niemals mit "solchen Dingen" zu tun gehabt hätten. "Wir können mit gutem Gewissen sagen, dass so etwas heutzutage nicht möglich ist", so die Schülervertreter. Man sei für eine vollständige und objektive Aufklärung der Vorwürfe.

Lehrer: Bestürzung und Betroffenheit 

Auch die Lehrkräfte nahmen in einer Aussendung Stellung und erklärten, sie hätten die Missbrauchsfälle und Gewaltübergriffe von ehemaligen Lehrern und Erziehern mit Bestürzung und Betroffenheit aufgenommen. "Unser Mitgefühl gilt den Opfern und wir sind erleichtert, dass die Stiftsführung unter Abt Ambros die vollständige Aufklärung der Vorfälle aktiv vorantreibt. In enger Zusammenarbeit mit dem Kloster findet seit letzter Woche eine intensive Aufarbeitung dieser dunklen Seite unserer Schulgeschichte mit unseren Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern statt", hieß es weiter.

 

Link:

- Diözesane Ombudsstellen für Opfer sexuellen Missbrauchs in der röm.-kath. Kirche

 

ORF TVthek:

- Missbrauchsfälle - Täglich neue Enthüllungen

 

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