News 23. 07. 2012

Präfekt Müller erteilt „Pfarrerinitiative“ Absage

Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, der oberste Glaubenshüter der katholischen Kirche, verurteilt den österreichischen „Aufruf zum Ungehorsam“. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung wirft er der vom niederösterreichischen Pfarrer Helmut Schüller angeführten Initiative vor, dem Zeitgeist nachzugeben.

„Die Spannungen kann man nicht leugnen“, sagte Müller, angesprochen auf die von Österreich ausgehende Bewegung, die in ihrem „Aufruf zum Ungehorsam“ unter anderem die Öffnung des Priesteramts für Frauen und Verheiratete sowie die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion fordert. Ein Priester müsse Spannungen jedoch aushalten, so der Erzbischof.

Falsches Kirchenbild

„Ich kenne auch die pastorale Not, die hinter solchen Initiativen steckt. Aber die Antwort kann nicht heißen: Wir geben einfach dem Zeitgeist nach“, so Müller. „Wenn Pfarrer sagen, wir sind jetzt mal ungehorsam, dann fördern sie ein Kirchenbild, das davon ausgeht, dass die Menschen sich selbst ihre Kirche schaffen, nach eigenem Geschmack und jeweiligem Zeitgeist. Dies ist aber mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar.“ Ein persönliches Gespräch mit Schüller strebt Müller aber offenbar nicht an und meint diesbezüglich nur: „Er müsste eigentlich selbst draufkommen, was Gehorsam bedeutet.“

Umgang mit verurteilten Priestern

Gefragt nach dem Umgang mit Priestern, denen Sexualdelikte vorgeworfen werden, antwortete Müller, man müsse erst das Urteil im ordentlichen Gerichtsverfahren abwarten. Danach würden Bischöfe und Glaubenskongregation entscheiden, ob und wie der betreffende Priester noch einmal in der Seelsorge eingesetzt werden könne. „Ein Einsatz in der ordentlichen Seelsorge kommt nicht in Frage, sondern nur beschränkte Dienste als Priester“, betont der Erzbischof, der von Papst Benedikt XVI. am 2. Juli zum Präfekten der Glaubenskongregation bestellt wurde.

 

(APA)

 

 

Mehr Dazu
04. 07. 2012

Präfekt Müller will Entwicklungen der Zeit ernst nehmen

Der neue Präfekt der römischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, tritt nach eigenen Worten in Rom keine leichte, aber eine schöne Aufgabe an. Es sei eine Aufgabe von universalkirchlicher Dimension, die nichts mit Zentralismus zu tun habe, betonte er am Mittwoch in einem Interview mit „Kathpress“.
 

>>mehr

 

02. 07. 2012

Papst ernennt Bischof Müller zum Chef der Glaubenskongregation

Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller (64) ist von Papst Benedikt XVI. zum neuen Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation berufen worden. Das teilte der Vatikan am Montag mit.

>>mehr
 
 
09. 02. 2012

Regensburger Bischof nennt Pfarrer-Initiative „unchristlich“

Der deutsche Bischof Gerhard Ludwig Müller kritisierte in einer Predigt am Sonntag die Pfarrer-Initiative rund um den Probstdorfer Pfarrer Helmut Schüller heftig. Er bezeichnete die Initiative als „unchristlich“, da der Ungehorsam „gegen Papst und Bischöfe“ ein „Übel“ sei, „das Spaltung in die Kirche hineinträgt“.
 

>>mehr